Beschreibung
Über die Familie Mann wurden viele Bücher geschrieben. Ein Familienmitglied wurde bislang vergessen: Friedrich Mann: Er ist der Onkel des Dichters Thomas Mann, der Bruder von Thomas Manns Vater. In den Identifikationslisten der Lübecker Bürger zum Buddenbrook-Roman wurde Friedrich Mann gleichgesetzt mit der Romanfigur Christian Buddenbrook. Im vorliegenden Buch wird untersucht, ob und wie weit diese Identifikation zutrifft, es wird versucht, dem Lebensweg des Friedrich Mann zu folgen und die Auswirkungen anhand von umfangreichem und gut aufbereitetem Material aufzudecken. Letztlich interessiert die Frage der Wechselwirkung von Kunst und Leben – ein “altes”, ein genuin Mann’sches Thema. Es geht nicht um eine Wertung des Dichters, es geht überhaupt nicht vordergründig um ein wissenschaftliches Thema. Gegenstand dieses Bandes ist der Mensch, ein Mensch in den Verstrickungen literarischer Vermarktung: Friedrich Mann, der nicht am Ende des vorigen Jahrhunderts der bürgerlichen Welt abhanden gekommen ist, sondern in Cuxhaven ein zweite Heimat gefunden hat, bis ihn die Wirren der Zeit einholten und überrollten. Doppeltes Pech: Literarisch benutzt und von raffinierten Menschen ausgenutzt zu werden. Bleibt die Frage: ist der stark, der die Schwäche eines anderen erkennt und für eigene Zwecke auszubeuten weiß? Eine Frage, die die Lektüre dieses packenden Buches aufwirft – und eine aktuelle Frage. Die Autorin Sonja Matthes, geb. 1930, tätig im sozialen und kulturellen Bereich, zuletzt im Stadtarchiv Cuxhaven. Schreibend und graphisch tätig seit den 60er Jahren für Zeitungen, Zeitschriften, auf Cassetten, in rund 70 Schul- und Arbeitsbüchern (Deutsch und Religion) bzw. Anthologien in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Finnland.