Beschreibung
Die Arbeit beschäftigt sich auf dem Hintergrund dekonstruktiver Theoriebildung insbesondere mit den literaturtheoretischen und naturphilosophischen Schriften Döblins. Es geht dabei um den Nachweis, daß die zur Debatte stehenden Texte – in allerdings unterschiedlicher Weise – von Präsens/zkategorien beherrscht werden, mithin von metaphysischen Ordnungsmustern, die ihrerseits mit begrifflichen (und realen) Herrschaftsverhältnissen einhergehen. Hierdurch wird deutlich, daß nicht nur die naturphilosophische Rede, sondern etwa auch der Döblinsche literarische Avantgardismus auf der diskursiven Ebene sich als durchaus konsequente Fortsetzung tradierter Denkformen und der mit ihnen einhergehenden Verwerfungen, Repressionen und Ausschließungen begreifen läßt. Daß dies nicht auch durchgängig für das literarische Werk Döblins gilt, macht ein Exkurs über den Berlin Alexanderplatz nachvollziehbar. Die Arbeit versteht sich als ein Beitrag zu einer radikalen Literaturwissenschaft, die wieder Analyse und (Herrschafts-)Kritik zusammendenkt. Der Autor Ulrich Dronske studierte Germanistik und Politik in Marburg, arbeitete als Lehrer an einer Hamburger Privatschule, dann 6 Jahre als DAAD-Lektor an den philosophischen Fakultäten in Zadar und Zagreb (Kroatien) und seit kurzem wieder als Lehrer in Landau i.d. Pfalz. Neben einer Reihe von Übersetzungen aus dem Kroatischen insbesondere zu literaturwissenschaftlichen Themen liegen u.a. Publikationen zu poetologischen Fragestellungen im Zusammenhang mit den Texten von Handke, Bernhard, Brinkmann und Döblin vor.