Beschreibung
Mit dem Begriff “Aufklärung” wird bekanntlich nicht nur die das 18. Jahrhundert prägende Bewegung der Geistes- und Literaturgeschichte bezeichnet, sondern darüber hinaus eine von ihr angestoßene intellektuelle Grunddisposition, die bis heute in den verschiedensten Bereichen des gesellschaftlich-kulturellen Lebens wirksam geblieben ist. Die Vielfalt des historischen Phänomens setzt sich fort in den komplexen und kontrovers gestalteten Konstellationen seiner Nachfolge. Das Problem “Aufklärung als Form” – im Sinne der Form als eines “sedimentierten Inhalts” (Th.W. Adorno) – ist unter unzähligen Aspekten bearbeitet worden: von den subtilen Verzweigungen der Ästhetik bis zu den tagespolitischen Streitigkeiten der Informationsgesellschaft. Der Sammelband zu diesem Thema gibt im wesentlichen Beiträge eines Symposiums wieder, das 1995 in der Universität Bonn stattfand. INHALT: H. Schmiedt / H. J. Schneider: Vorwort – T. J. Reed: Das Volk der Dichter oder Denker. Auch ein Lessingsches Erbe – H. J. Schneider: Aufklärung und Fiktion in Lessings Ringparabel – D. v. Mücke: Vor dem Spiegel des Dichters. Biographie und Autorfunktion in der Aufklärung – J. Fohrmann: Aufklärung als Doppelpunkt (:) – L. Pikulik: Der Traum der Vernunft – Die andere Aufklärung. Über ein romantisches Modell und seine Variationen in der Literatur der Moderne – G. Neumann: Romantische Aufklärung. Zu E.T.A. Hoffmans Wissenschaftspoetik – B. v. Wolff-Metternich: Formen des Schönen in der Natur. Kant und Adorno – D. E. Wellbery: Die Strategie des Paradoxons. Nietzsches Verhältnis zur Aufklärung – B. Sorg: Kaspar im Elfenbeinturm. Zur Ambivalenz der Form in den frühen Texten Peter Handkes – E. Lämmert: Wissensexplosion und Bildung Die Autoren Die Herausgeber sind Professoren für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an den Universitäten Koblenz und Bonn