Beschreibung
Nicht das, was man als “Fall Heidegger” bezeichnet, wird in dem Buch vorgeführt. Sondern vorgeführt wird vielmehr die Weise, wie Philosophen – und manche Philosophie – den “Fall Heidegger” behandeln. Was sich dabei herausstellt, ist, philosophisch gesehen, bestürzend. Die Peinlichkeiten, die die Stars der zeitgenössischen Philosophie von sich geben, drücken aus, in welcher Verfassung die Philosophie sich befindet. Nur mühsam kann sie ihr geheimes geheimes Einverständnis mit der gegenwärtigen Geschichtsepoche, deren Repräsentant Heidegger ist, verbergen. Das geheime Einverständnis, das den Willen ausdrückt, sich in der Welt, wie sie nun einmal ist, einzurichten, einer Welt, deren Grundzug der Abschied vom Menschen ist, kommt in der gemeinsamen Front gegen die Metaphysik zum Ausdruck. Das gilt nicht nur für die Heidegger-Apologie, als deren Repräsentanten u.a. Gadamer, Pöggeler und Hannah Arendt angeführt werden. Sondern es gilt nicht minder für jene, die sich in kritischer Distanz zu Heidegger wähnen, u.a. Habermas, Derrida und Rorty. Der Autor Hassan Givsan, geb. in Teheran, Studium der Philosophie, Physik und Germanistik in Mainz und Berlin, ist Privatdozent für Philosophie an der TU Darmstadt.