Beschreibung
Ziel der Gartenästhetik des ausgehenden 18. Jahrhunderts ist es gewesen, “Natur” anhand der ästhetischen Landschaftserfahrung als Bereich des persönlichen Erlebnisses allgemeinverbindlich erklären zu können. Die diskursanalytisch ausgerichtete Untersuchung zeichnet die Etablierung der Gartenkunst durch die Integration der zentralen ästhetischen, anthropologischen und politischen Konzepte der Zeit zwischen 1770 und 1800 nach und zeigt, warum der Landschaftsgarten im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts als Kunstform seine Bedeutung in der kunsttheoretischen Diskussion weitgehend verloren hat. Damit wird das Scheitern eines der letzten Projekte zur Verbesserung der Menschheit beschrieben, das die äußere Natur als treibendes Prinzip verstanden hat und nicht als wertneutrales Objekt oder als zu beschützendes Reservat, das momenthaft von gesellschaftlicher Entfremdung heilen soll. Der Autor Michael Gamper, geboren 1967, hat in Zürich und Wien Germanistik, Allgemeine Geschichte und Volksliteratur studiert. Er war vier Jahre Assistent für neuere deutsche Literatur an der Universität Zürich und ist nun als Oberassistent am gleichen Seminar tätig.