Beschreibung
Das Buch verfolgt zwei Ziele. Es nimmt erstens eine radikale Neubewertung des Lévi-Straussschen Strukturalismus vor. Damit verbunden ist die Absicht, der strukturalistischen Denkart wieder den ihr gebührenden Rang einzuräumen. Zweitens ist es darum zu tun, den Strukturalismus, im Widerspruch zu Lévi-Strauss‘ eigener Einschätzung, als philosophische Erscheinung verständlich zu machen. Der Autor zeigt, dass der Strukturalismus zu Unrecht als logisches Prius des sogenannten Post-Strukturalismus und post-modernen Denkens betrachtet wird, als Vorläufer oder Schrittmacher jener Theorien, die u. a. mit den Namen Lacan, Barthes, Foucault, Derrida verbunden sind. Die Kluft zwischen Strukturalismus und Post-Strukturalismus ist vielmehr unüberbrückbar, weil – so die These – Lévi-Strauss den historisch-dialektischen Materialismus weiterentwickelt und, quasi, vollendet, indem er ihn mit den Erkenntnissen der modernen Linguistik, Kybernetik und Informationstheorie zusammenschließt. So gelingt es Lévi-Strauss darzulegen, dass und wie sich Welt im Denken widerspiegelt. Die Untersuchungen erläutern gewissenhaft nicht nur Grundlagen, Voraussetzungen und Hintergründe des Lévi-Straussschen Denkens, sie bieten auch eine kritische Darstellung des Post-Strukturalismus unter sorgfältiger Berücksichtigung der Schriften Michel Foucaults und Jacques Derridas.