Beschreibung
Das Buch Die Ehrfurcht, das erstmalig 1947 und 1958 in 2. Auflage erschien, bezeichnete Bollnow als sein “wohl persönlichstes Buch”, da es “ganz aus dem eigenen Erleben” heraus entstanden sei. Im Mittelpunkt dieses Versuchs einer Beschreibung und “philosophischen Erfassung des menschlichen Gefühlslebens”, die sowohl den alltäglichen Sprachgebrauch als auch wortgeschichtliche Entwicklungen berücksichtigt, steht das Gefühl der Ehrfurcht, weil “von hier aus in besonders überzeugender Weise an entscheidende Wesenszüge des menschlichen Lebens herangeführt” werden kann.
In Wesen und Wandel der Tugenden (1958) unternimmt Bollnow – ausgehend von der Überzeugung, dass “ein Kern menschlicher Grundhaltungen in ständig sich wandelnden geschichtlichen Situationen sich immer neu realisieren muß und so immer neue Gestalten annimmt” – eine zugleich historisch-vergleichende und am Leitfaden der Alltagssprache orientierte phänomenologische Beschreibung und Analyse der Tugenden.