Beschreibung
Shakespeare gilt neben Goethe und Schiller als »dritter deutscher Klassiker«. Seine Bühnenwerke nahmen bereits im 19. Jahrhundert eine Spitzenstellung auf dem deutschsprachigen Theater ein, wobei dem ›Hamlet‹ eine herausgehobene Position zukam, da in ihm eine typisch deutsche Problematik ausgemacht wurde. Bis heute fordert dieses Stück wie kaum ein anderes auf der Bühne zur Deutung wider die Tradition heraus. Anlässlich Michael Thalheimers neuer Inszenierung am Thalia Theater Hamburg eröffnen die Beiträge des Bandes neue Blicke auf die Rolle des Hamlet in einem doppelbödigen Spiel von Verstellung und Enthüllung. O. Gutjahr: Hamlet: ein ›deutscher Held‹. – A. Assmann: Der zerstreute Prinz. Erinnern und Vergessen in Shakespeares ›Hamlet‹ – N. Greiner: Die Welt als Kloster und Freudenhaus. ›Hamlet‹ und der Fluch der Tradition – S. Schülting: »The readiness is all«: Hamlet und der Terrorismus – Diskussion – A. Höfele: Der Prinz und das Fleisch: Hamlets Ekel – S. Rupp: Der weibliche Prinz oder Hamlet als Hosenrolle – R. Weidle: »The play’s the thing«: Rollenspiel und Identitätskrise in ›Hamlet‹ – Diskussion – Ein Gespräch mit dem Regisseur M. Thalheimer und dem Dramaturg J. von Düffel: Die Frage nach Hamlet gestellt: Auseinandersetzungen mit Michael Thalheimers Inszenierung Die Herausgeberin Ortrud Gutjahr ist Professorin für Neuere deutsche Literatur und Interkulturelle Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg.