Mark Ludwig

Zurechnungsfähigkeiten

Kriminologie in Robert Musils Mann ohne Eigenschaften

Erscheinungsdatum: 01.04.2011, 282 Seiten ISBN: 978-3-8260-4628-5
Fachgebiet: Reihe: Studien zur KulturpoetikBand: 15
Autor*innen:Mark Ludwig

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Beschreibung

Der Komplex des Kriminologischen in Robert Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften ist in der bisherigen Musil-Forschung kaum beachtet worden. Dabei weisen umfassende Referenzen im Roman sowie Notate in Tagebüchern und Nachlass- Dokumenten darauf hin, dass das Feld der Kriminologie offenbar in mehrfacher Hinsicht wichtige Funktionen für das Gesamtgefüge des Textes und die dargestellten Inhalte erfüllt. Die vorliegende Studie weist eine Reihe bisher unbekannter Quellen nach, die Musil in seinen Roman integrierte und fragt zugleich nach der poetologischen Relevanz des Kriminologischen für den Mann ohne Eigenschaften. Gezeigt werden kann, dass Kriminologie als eine „Bündelung spezialdiskursiver Wissensbestände“ nicht nur die für Musils Schreibstrategie bedeutende massive Integration von Reflexionsgegenständen in den literarischen Text erlaubt, sondern auch deren Interaktion darstellbar macht. Es lässt sich beobachten, dass der Mann ohne Eigenschaften über das Kriminologische die Moderne mit ihren jeweils in sich begrenzten Perspektiven in den Blick nimmt und zugleich in einer selbstreflexiven Schleife auch das dem Roman eigene poetologische Programm wie auch die ihm gesetzten Grenzen von Sprache und Denken reflektiert. Der Autor Mark Ludwig studierte Deutsche Philologie, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft und Kunstgeschichte in Köln und London. 2010 schloss er an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln seine Promotion ab. Dr. Mark Ludwig ist für seine im Verlag Königshausen & Neumann erschienene Arbeit Zurechnungsfähigkeiten. Kriminologie in Robert Musils ‘Mann ohne Eigenschaften’ mit dem Preis der Offermann-Hergarten-Stiftung der Universität zu Köln ausgezeichnet worden. Die von Anna-Maria Offermann-Hergarten eingerichtete Stiftung verfolgt den Zweck der Förderung besonderer geisteswissenschaftlicher Leistungen. Auswahlkriterien sind insbesondere die wissenschaftstheoretische Qualität, methodische Neuerungen oder Verbesserungen sowie Klarheit, Präzision und Verständlichkeit in der Darstellung und der Argumentationsstruktur der eingereichten Arbeiten. Der Preis wurde am 8. Dezember 2011 im Rahmen einer Feierstunde an der Universität zu Köln verliehen.

Autor*innen

Ludwig, Mark

Mark Ludwig studierte Deutsche Philologie, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft und Kunstgeschichte in Köln und London. 2010 schloss er an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln seine Promotion ab.