Beschreibung
Die vorliegende Studie setzt sich zum Ziel, die Zäsur im Denkweg Ernst Jüngers im Lichte zweier zentraler Knotenpunkte der Geschichte der modernen Subjektivität her auszuarbeiten. Seit den unter dem Gesamttitel Strahlungen gesammelten Kriegstagebüchern nahm sich der deutsche Autor vor, die Rolle eines modernen Seelenführers zu spielen, der seine Leser lehren wollte, Zugang zu der den Zeitbedrängnissen gewachsenen Seinsweise zu gewinnen, indem er ihnen in seinen Schriften modernisierte geistige Übungen als Widerstandsmittel gegen die Übermacht der Technik, die Entsakralisierung der Natur und die durch de n Nihilismus ausgelöste moralische Entartung anbot. Die Analyse hat also ergeben, dass die Wende Jüngers als der Übergang von dem im Arbeiter befürworteten Vorhaben der totalitären Fremdkonstituierung des Menschen zur Tradition des geistigen Widerstands gegen die Moderne und zu ihrem Plan charakterisiert werden kann, die Leser mit den Denkwerkzeugen auszurüsten, die ihnen erlauben, an sich selbst autonom zu arbeiten, um Grenzsituationen der Moderne standzuhalten.
Der Autor Mario Busincu studierte Germanistik und Philosophie an der Universität Sassari. 2010 erhielt er ein Stipendium, um Ernst Jüngers Sardinientagebücher zu studieren. Seine Forschungsinteressen: Geschichte der Subjektivität, Ideengeschichte und Säkularisierung.