Gerhard Oberlin

Der Wahnsinn der Vernunft

Georg Büchners "Lenz". Die Krise des Subjekts der Moderne

Erscheinungsdatum: 01.04.2014, 194 Seiten ISBN: 978-3-8260-5462-4
Fachgebiet:
Autor*innen:Gerhard Oberlin

29,80  inkl. MwSt.

Enthält 7% red. MwSt.
Versandkostenfreie Lieferung innerhalb Deutschlands, für das Ausland gelten gewichtsabhängige Versandkosten.
Bleiben Sie auf dem Laufenden, dieser Artikel wird bald verfügbar sein!

Beschreibung

,Lenz‘ beschäftigt hier nicht als ‚Fall‘-Autopsie, wie auch die Figur Lenz nicht in erster Linie als Kranker interessiert, sondern als Subjekttypus: als Beispiel leidender, erlittener Subjektivität. In der trostlosen Einsamkeit der Lenzfi gur ist der Appell spürbar, der „Krankheit der Freiheit und Verantwortlichkeit“ (Ehrenberg) mit einer anderen, nicht-anthropozentrischen, einer anthropologischen Vernunft, mindestens aber mit Gemeinsinn zu begegnen. Lenz ist kein ‚Unvernünftiger‘, sondern ein Opfer der dezentralen Vernunft, die für den Einzelnen einen viel zu großen geistigen Freiheitsrahmen schafft, den er nicht ausfüllen kann. Mit ihm als Typus betritt eine Gesellschaft die Weltbühne, die den Wahnsinnigen, den Depressiven, den Melancholiker so systematisch erzeugt, wie sie diesem Produkt ratlos, ja militant, zuweilen sadistisch gegenübersteht. Aus Büchners Projektion der Moderne erwächst die Nachfrage nach einer erzählerisch gesicherten Welteinbettung, während sich in der Figur des Schriftstellers (J. M. R. Lenz), der nicht mehr schreibt, gleichzeitig die Kapitulation vor den Aufgaben einer ‚mythopoetisch‘ betrauten Literatur ereignet.
Der Autor Der Autor Dr. Gerhard Oberlin arbeitet als Freier Literatur- und Kulturwissenschaftler mit Wohnsitz in Tübingen. U.a. Dozent für deutsche Sprache und Literatur an der Beijing Foreign Studies University und am Deutsch-Chinesischen Institut der University of Business and Economics, Beijing/China. Zuletzt Gastdozent der Hebrew University in Jerusalem. Jüngste Buchpublikationen: ,Goethe, Schiller und das Unbewusste‘ (2007), ,Modernität und Bewusstsein. Die letzten Erzählungen Heinrich von Kleists‘ (2007), ,Die letzten Mythen. Untersuchungen zum Werk Franz Kafkas‘ (2011), ,Der Wahnsinn der Vernunft. Georg Büchners “Lenz”. Die Krise des Subjekts in der Moderne‘ (2014), ,Delphi – das Orakel. Zentrum der antiken Welt‘ (2015), ,Warum? – Amokflug 4U 9525‘ (2015).

Zusätzliche Information

Gewicht0,39 kg
Größe14 × 22.5 cm (B × H)
Seiten194
Erscheinungsdatum01.04.2014
ISBN978-3-8260-5462-4   //   9783826054624
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Oberlin, Gerhard

Dr. Gerhard Oberlin arbeitet als freier Literatur-, Kultur- und Sportwissenschaftler mit Wohnsitz in Tübingen. Nach einer internationalen Laufbahn als Lehrer, Schulleiter und Fortbildner war er unter anderem Dozent für deutsche Sprache und Literatur an der Beijing Foreign Studies University und am Deutsch-Chinesischen Institut der University of Business and Economics, Beijing/China. Zuletzt Gastdozent an der Hebrew University in Jerusalem, der Malayalam University in Tirur/ Kerala und am Pookoya Thangal Memorial Government College in Perinthalmanna/Malappuram/Kerala. Neben zahlreichen Aufsätzen in internationalen Fachzeitschriften mehr als 30 Buchveröffentlichungen.