Beschreibung
Der 2018 erschienene Roman Wiesenstein des Münchner Autors Hans Pleschinski über die letzte Lebensphase des Schriftstellers Gerhart Hauptmann sorgte nach dem großen Thomas-Mann-Roman Königsallee (2013) wieder für große Aufmerksamkeit bei Publikum und Medien. Neben den Künstlerromanen ist Hans Pleschinski vor allem für seine in München und dem Umland spielenden Romane Bildnis eines Unsichtbaren (2002) und Ludwigshöhe (2008) bekannt.
Trotz steigender Beliebtheit bei Publikum und Feuilleton ist das Gesamtwerk von Hans Pleschinski bisher noch nicht wissenschaftlich gewürdigt worden. Umso erfreulicher ist es, dass für diesen Sammelband erstmals eine illustre Mischung an Beiträger*innen gewonnen werden konnte, die sich mit zahlreichen Facetten von Pleschinskis Werk beschäftigen. Literaturwissenschaftler*innen mit Forschungsschwerpunkten von der Frühen Neuzeit bis zur ‚Postmoderne‘, ein Historiker, des Autors Lektor, verschiedene Weggefährten und Schriftstellerkolleg*innen eröffnen so ganz neue Lesarten.
Mit Beiträgen von Oliver Bach, Eva Gesine Baur, Wolfgang Burgdorf, Nastasja S. Dresler, Gerhard Henschel, Martin Hielscher, Oliver Jahraus, Laura Schütz, Hans Rüdiger Schwab, Friedrich Vollhardt, Kay Wolfinger und Sebastian Zilles.
Inhalt:
Eleganz und Eigensinn. Zur Einführung – I. Werkübergreifende Analysen. Der kollegiale Blick – Schriftstellerfreundschaften: G. Henschel: Rebellion und Contenance. Über Hans Pleschinskis Frühwerk – E.G. Baur: Warum Festlichkeit avantgardistisch ist. Rede für Hans Pleschinski – Über Festessen und andere Räusche: L. Schütz: „Es muß das Fest der Feste werden! Es könnte mein letztes sein. Ich brauche Meerrettich“. Festessen als Leitmotiv im Werk von Hans Pleschinski – N. Dresler: Brevier für ein dionysisches Leben. Über ein Leitmotiv im Werk Hans Pleschinskis – Hans Pleschinski und die Kulturgeschichte(n): W. Burgdorf: H. Pleschinski der Historiker – K. Wolfinger: Kulturnetzwerke. Zu Hans Pleschinskis Referenzen und Hausgöttern – II. Werkimmanente Analysen. Barocke Lesarten: F. Vollhardt: Der Herzog, die Künste und das Leben. Hans Pleschinski und die deutsche Barockliteratur – O. Bach: Notstand in Notland. Hans Pleschinskis Die Wunder von Glogau (1993) – Ensembleromane: M. Hielscher: Der Roman als Schiff. Polyphonie und Emanzipation in Hans Pleschinskis Brabant (1995) – H.-R. Schwab: Endspiele im Ungewissen. Zur Darstellung von Kontingenz in Hans Pleschinskis Roman Ludwigshöhe (2008) – Künstlerromane: S. Zilles: „Es gibt kein Gesetz dafür, wie ein Nachruf werden muß …“ – Zu Hans Pleschinkis autobiografischem Roman Bildnis eines Unsichtbaren (2002) – O. Jahraus: Thomas Mann und die Staatsräte. Zu Hans Pleschinskis Roman Königsallee (2013) – Bibliographie zu Hans Pleschinski – erstellt von Hans-Rüdiger Schwab.
Die Herausgeber:
Dr. Laura Schütz und Dr. Kay Wolfinger sind wissenschaftliche Mitarbeitende am Institut für Deutsche Philologie an der LMU München. Schütz forscht u.a. zur Literatur und dem Theater des 20. und 21. Jahrhunderts. Wolfinger arbeitet v.a. zur Gegenwartsliteratur und zum Literaturbetrieb.