Beschreibung
Das Problem der Übersetzung wird nirgends so deutlich wie im Fall philosophischer Begriffe und Texte. Denn die Sprache wird überall dort zu einem Paradox, wo sie versucht, das Ganze der Wirklichkeit zu bedeuten. Eine Philosophie, die sich dieses Problems bewusst ist, gebraucht eine besondere Sprache, die an der Grenze zwischen Sinn und Unsinn agiert, um ihre eigentümliche Erkenntnisdynamik zu realisieren – eine solche Sprache kann Grenzsprache genannt werden. Die Arbeit versucht eine Theorie des Nicht-Sinns anhand von Wittgensteins Philosophie zu etablieren, um das Problem der Grenzsprache aus sprachphilosophischer Hinsicht zu beleuchten. Anschließend wird das Problem der Übersetzung philosophischer Texte an Beispielen der Übersetzungsstrategien kanonischer und philosophischer Texte verschiedener Kulturräume erläutert. Die Arbeit versteht sich in diesem Sinne auch als ein Beitrag zur interkulturellen Philosophie, deren Raum nur durch angemessene Übersetzung von Grenzsprache eröffnet werden kann.
Der Autor
Sool Park, geboren 1986 in Südkorea, studierte Philosophie, Mathematik und Komparatistik in München. Er lehrte Philosophie an der Koreanischen Militärakademie und promovierte anschließend 2021 an der Universität Hildesheim. Er ist Übersetzer der Werke von Wittgenstein, Nietzsche, Novalis, Trakl und Hölderlin ins Koreanische. Er arbeitet als Forscher, Schriftsteller und Übersetzer in München.