Beschreibung
Schon um 1900, lange vor der nationalsozialistischen Konstituierung des ›Dritten Reichs‹, gibt es die Rede von einem ›anderen‹, ›neuen‹ oder ›dritten‹ Reich, einem ›dritten Zeitalter‹, ›dritten Testament‹ oder ›dritten Evangelium‹. Mal bezieht sich das konkret auf die als unzureichend empfundene politisch-staatliche Gegenwart, mal allgemein auf eine Sphäre, in der eine Aufhebung von Dualismen, eine Überwindung oder Synthese von Gegensätzen stattfände. Der vorliegende Band entfaltet das Spektrum möglicher Positionen unter anderem mit Blick auf Ernst Bloch, Thomas und Heinrich Mann, Hermann Hesse und Stefan George und entwickelt neue Perspektiven auf eine Phase des intensiven Aushandelns von Zeit-, Geschichts- und Gegenwartsdeutungen.