Beschreibung
Wie kann Theater heute noch politisch wirksam sein? Die Studie untersucht, wie zeitgenössische Theaterkollektive mit utopischen Idealen experimentieren. Anhand exemplarischer Arbeiten von Gruppen wie Turbo Pascal, She She Pop, Gob Squad, Ultima Vez, Interrobang oder LIGNA analysiert das Buch szenische Praktiken, die das Verhältnis von Bühne und Publikum immer wieder neu konfigurieren. Im Zentrum steht die These, dass politische Utopien nicht als abstrakte Visionen, sondern als unabgegoltene Spuren in gegenwärtigen Spielweisen wirksam werden. Aufbauend auf Ernst Blochs Konzept des »Unabgegoltenen« analysiert die Arbeit postdramatische Theaterpraktiken als Reflexionsräume kollektiver Wünsche, Widersprüche und affektiver Politiken. Dabei tritt das Politische nicht als fertiges Programm auf, sondern entfaltet sich in der Spannung zwischen ästhetischer Erfahrung, partizipativer Praxis und der Erinnerung an gescheiterte Ideale. Ein Buch für alle, die Theater als gesellschaftliches Labor und utopischen Möglichkeitsraum neu denken wollen.