Michael Stifel wurde um 1487 in Esslingen geboren und starb als Professor der Mathematik 1567 in Jena. Seit 1522 bekannte er sich zu Luthers Reformation, wodurch er dessen naher Freund wurde und die neue Lehre in Österreich verbreitete. 1528 wurde er evangelischer Pfarrer in Lochau (heute Annaburg bei Torgau), wo er auf Grund zahlenmystischer Spielereien („Wortrechnung“) den Weltuntergang für 1533 voraussagte, freilich ohne „Erfolg“. In Holzdorf verbrachte er dann zwölf friedliche Jahre, in denen er seine Arithmetica integra (1544) verfasste. Stifel war einer der bedeutendsten Mathematiker des 16. Jahrhunderts, und die Arithmetica integra war sein Hauptwerk, in dem er das Wesen der negativen Zahlen voll erfasst und feststellt, daß sie kleiner als null sind. Auch beherrscht er die numerische Berechnung von Wurzeln, rechnet mit Potenzen und erkennt, daß die Multiplikation von Zweierpotenzen der Addition der Exponenten entspricht. Zudem gewann er als „erster deutscher Zahlentheoretiker“ (Cantor) Einblick in das Logarithmensystem. Das Buch stellt zudem eine bedeutende didaktische Leistung dar.

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