»Lange Zeit hat sich die sozialpolitische und sozialwissenschaftliche Beobachtung von Ungleichheit in der Bundesrepublik Deutschland auf Armut konzentriert. Viel später erst vervollständigte sich dieser Fokus, indem auch Reichtum unter Beobachtung gestellt wurde. In der Umgestaltung des Armutsberichts der Bundesregierung in einen Armuts- und Reichtumsbericht zeigt sich allerdings nicht nur die Hinzufügung einer bisherigen Leerstelle, sondern auch eine Erweiterung des Problemhorizonts.«
Das Thema der Armut taucht immer wieder in den Nachrichten auf & besonders in den Sozialwissenschaften findet die soziale Ungleichheit der Gesellschaft großen Raum. Somit dürfte es eigentlich nicht überraschend sein, dass sich auch der Film mit dieser Thematik befasst. In diesem Werk wird der Fokus des sozialen Ungleichgewichts allerdings umgedreht & plötzlich steht das Stichwort Reichtum im Rampenlicht.
In diesem Sammelband werden diverse Beiträge zum Thema Reichtum im Film miteinander vereint & zeigen eben nicht nur die vermeintlich positiven Aspekte von Reichtum, sondern lassen negative Aspekte & Probleme in den Vordergrund rücken. Es entsteht ein Raum für neue Perspektiven & Bewusstsein für dieses gesellschaftlich relevante Thema.
»Kulturell muss diese Umstellung allerdings noch zu Bewusstsein gebracht werden, wird doch Reichtum weiterhin im Wesentlichen als positiv und von vielen als erstrebenswertes Ziel gesehen. Dies ist insofern verwunderlich, als die Kulturbedeutung des Reichtums schon immer auch dessen negative Seiten kennt. Ein zentraler Indikator hierfür sind die Massenmedien und unter diesen in jüngerer Zeit vor allem Film und Fernsehen. In den Beiträgen des vorliegenden Bandes stehen demzufolge Perspektiven im Vordergrund, welche Probleme mit dem gesellschaftlichen Phänomen des Reichtums verbunden sind und die Anlass zu seiner Neubewertung geben könnten.«
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– Julia Wehner, Mai 2025