Beschreibung
Die Geschichte des literarischen Motivs des Maschinenmenschen ist ein komplexes Diskursgeflecht, in dem technische Kategorien, anthropologische Philosophie, Biologie bzw. Anatomie, sowie in jüngerer Zeit Kybernetik und Informatik die wichtigsten Stränge bilden. Anhand der Gestaltungen des Motivs zeigt der Autor die Befindlichkeit und die Versuche der Selbstdefinition des Menschen angesichts der fiktionalen Konfrontation mit seinem technischen Double in jeweils konkreten geschichtlichen Situationen. Die Vorgeschichte des Androidenmotivs reicht bis zu den Schöpfungsmythen, in denen unter anderem von der “Herstellung” des Menschen berichtet wird. Die ausgewählten Beispiele reichen von der Darstellung des Grauens bei E.T.A. Hoffmann bis zur vollkommenen Indifferenz im “Cyberpunk” eines William Gibson, die keine sinnvolle Unterscheidung zwischen dem natürlichen Menschen und dem Maschinenmenschen mehr zuläßt. Der Autor Frank Wittig studierte Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Psychologie in Mainz, wo er mit der vorliegenden Arbeit promovierte. Er arbeitet als freier Journalist für die Presse und das Fernsehen vorwiegend auf den Gebieten Naturwissenschaft und Medizin.