Beschreibung
Die Untersuchung ist an aktuellen Überlegungen zu einer integrativen Wissenschaftsgeschichtsschreibung sowie an wissens- und wissenschaftssoziologischen Konzepten orientiert. Dabei erscheint ein personzentrierter Ansatz als Alternative zu den einschlägig diskutierten Verfahren der problemgeschichtlichen bzw. ausschließlich kontextbezogenen externalistischen Historiographie, die sich, in isolierter Anwendung, als jeweils defizitär erweisen. Hieraus folgt, daß Wissenschaftsgeschichte primär als Geschichte ihrer Protagonisten verstanden werden kann, ohne daß sie damit zu einer Helden- und Schurkengeschichte geriete. Vielmehr gibt erst die Analyse des Zusammenwirkens von intellektuellen und realgeschichtlichen Faktoren Aufschluß über die Entstehungs- und Wirkungszusammenhänge von Theoremen. So wird aufgrund erstmals systematisch erschlossener Primärquellen zu Leben und Werk Richard Hönigswalds (1875-1947) der Versuch unternommen, ein solches personales Umfeld des Denkers zu bestimmen. In 183 Kurzbiographien werden jene Gelehrte vorgestellt, die unter der einschränkenden Bedingung einer eindimensionalen personzentrierten Studie als das personale Korrelat der Wissenschaftsentwicklung in der Philosophie, Pädagogik, Soziologie, Mathematik, Medizin und Biologie der Jahre 1892-1947 gelten können. Detaillierte Übersichten sowie eine umfangreiche Dokumentation einschlägiger Bestandsauskünfte ergänzen diesen Materialband und ermöglichen die Sekundärauswertung der hier genutzten Quellen. Die Autoren Roswitha Grassl studierte Germanistik, Betriebswirtschaftslehre, Pädagogik und Philosophie; Peter Richart-Willmes absolvierte sein Studium in den Fächern Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Pädagogik und Geschichte.