Beschreibung
„Weibertexte“ am Prenzlauer Berg? Ja, es gab sie, nicht nur innerhalb der Berliner Kunst- und Literaturszene, sondern auch in Erfurt, Leipzig, Karl-Marx-Stadt oder Dresden. Wurde die inoffiziell publizierte Literatur insgesamt lange Zeit innerhalb der DDR marginalisiert, so war die Literatur von Autorinnen dieses Umfeldes nach 1989 einer zweiten Marginalisierung ausgesetzt: Die vielfältigen Dokumentationen, Anthologien oder literaturkritischen Aufsätze erzeugen den Eindruck, diese literarische Szene sei eine reine Männerdomäne gewesen. Dem geht Birgit Dahlke nach und stößt in den zahlreichen Kleinzeitschriften und Künstlerbüchern der 80er Jahre auf Texte jüngerer Autorinnen wie Gabriele Stätzer-Kachold, Barbara Köhler, Heike Willingham, Cornelia Schleime, Raja Lubintzki, Kerstin Hensel oder Annett Gröschner, die Gemeinsamkeiten aufweisen. Die Autorin Birgit Dahlke, 1982-1986 Lehrerin in Berlin-Prenzlauer Berg, 1990 bis zur Abwicklung Ende 1991 Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, 1994 Promotion an der FU Berlin, seitdem Mitarbeiterin in einem DFG-Projekt an der Humboldt-Universität