Beschreibung
Baudrillards Thesen zur Simulation gehören mittlerweile zu den Lieblingsfiguren postmodernen Raisonnierens über die conditio humana in der sich totalisierenden Mediengesellschaft. Seine Hauptthese, nämlich daß die Medien die Wirklichkeit nicht widerspiegeln, sondern die menschliche Erfahrungswirklichkeit überlagern und zurückdrängen, diese These kann in der Tat Evidenz für sich beanspruchen. Die fröhlich resignierte Haltung, mit der Baudrillard seine Thesen vorträgt, hat aber auch vehemente Kritik auf sich gezogen. Die kritische Analyse der Grundthese Baudrillards und des aus ihr entfalteten Zusammenhangs zwischen Diskreditierungsstrategie und Medientheorie ist Hauptgegenstand der Arbeit. Vor dem Hintergrund dieser Analysen lassen sich schließlich medientheoretische Desiderate benennen, die nur jenseits sowohl der Simulationstheorie als auch der entrüsteten Abwehr postmoderner Theoriebildung zu befriedigen sind. Der Autor Jochen Venus studierte in Siegen Medienplanung, -entwicklung und -beratung, Literaturwissenschaften, Philosophie und Soziologie.