Beschreibung
Edna Kryger und Alexis Philonenko haben von ihrem transzendentalphilosophischen Ansatz her eine Revolution in der Rousseauinterpretation eingeleitet. Indem an die Originaltexte und an die erste Blütezeit dieser Interpretationsrichtung angeknüpft wird, die um die Jahrhundertwende von führenden Neukantianern begonnen wurde, wird versucht, Rousseaus Freiheitsbegriff im Lichte des modernen, interpersonalen Freiheitsbegriffs (H. Krings) nachzuzeichnen. Es wird die Polarität eines Systems der Freiheit sichtbar, das aus einer ursprünglichen Differenzierung von Naturordnung und der Natur des Menschen entsteht. In der Relationalität der rein praktisch entwickelten Prinzipien der Erhaltung und des Mitleids stellt sich der kontroverse Begriff ,Geselligkeit / Ungeselligkeit‘ als Interpersonalität einerseits und als Beschreibung eines autonomen Willens andererseits dar. Die Autorin Elke Oberparleitner-Lorke studierte Philosophie und Rechte in München und Würzburg. Nach einer Magisterarbeit über den Naturbegriff bei Rousseau promovierte sie 1996 mit der vorliegenden Arbeit in Würzburg.