Beschreibung
Ernst Jüngers Weltanschauung versteht sich in dieser Arbeit nicht im politisch-ideologischen Sinne, sondern in der von Goethe über Dilthey führenden Tradition als grundlegende Art und Weise, die Welt aufzunehmen. Diese wird anhand der Jüngerschen Essays „Typus, Name, Gestalt“ und „An der Zeitmauer“ und deren Konfrontation mit den historischen Positionen Giambattista Vicos und Oswald Spenglers dargelegt. Im Hauptteil der Arbeit wird dann gezeigt, wie diese Weltanschauung in drei veschiedenen Gattungen erzählerischer Texte, der Kurzprosasammlung des „Abenteuerlichen Herzens“, „Ortners Erzählung“ und dem Roman „Heliopolis“ zur Darstellung kommt, ohne selbst thematsiert zu werden. Bei allen Unterschieden zwischen den verschiedenen Texten wird deutlich, daß Jüngers Weltanschauung tatsächlich auf der Anschauung als primärem Erkenntnisvermögen beruht und daß in seinen fiktionalen Texten die visuellen Momente eine Weltauffassung konstituieren. Die Autorin Julia Draganovic studierte Germanistik, Philosophie, Kunstgeschichte und Italianistik und promovierte mit vorliegender Arbeit an der Universität Münster.