Peter Baumanns

Kants Philosophie der Erkenntnis

Durchgehender Kommentar zu den Hauptkapiteln der "Kritik der reinen Vernunft"

Erscheinungsdatum: 01.01.1997, 912 Seiten ISBN: 978-3-8260-1299-0
Fachgebiet:
Autor*innen:Peter Baumanns

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Beschreibung

Kants ,KrV‘ gilt immer noch als das aktuellste Hauptwerk der Philosophie der Erkenntnis. Das Grundbuch der neueren Philosophie aber ist ebenso berühmt wie inhaltlich unerschlossen. Das Kant-Verständnis stagniert im Zwielicht von Interpretation Transformation. Noch mehr als der Denkweg, der Kant zur ,KrV‘ führte, verharren die Grundbegriffe und Grundauffassungen der transzendentalen Erkenntnistheorie in unzulänglicher Aufarbeitung. Unklarheit herrscht über alle Hauptkapitel des Kanti­schen Hauptwerkes. Die in großer Zahl produzierten Einzelunter­su­chungen leiden an mangelnder Durchsicht des Ganzen. Bis heute fehlt eine durchgehende Kommentierung der transzendentalkritischen Gedan­ken­sequenz. Die neuere Kant-Kritik ist durch die empiristische, von Locke und Hume ausgehende Tradition der neuzeitlichen Philosophie bestimmt. Sie will zeigen, was schon Herder und Hegel klar schien: daß Kants Philosophie der Erkenntnis als ein großer, aber erfolgloser Angriff auf Humes Vereinfachung der Philosophie und auf seine philosophische Skepsis anzusehen ist, die heute so viel „moderner“ wirken. In der ,KrV‘ sollen insbesondere eine erkenntniskritische und eine metaphysische Haupttendenz konfligieren. Gegenwärtig dürfte die größte theoretische Bedrohung der Kantischen Philosophie der Erkenntnis von der evolutionistischen Erkenntnistheorie ausgehen, zu der eine gründ­liche Kantinterpretation Stellung beziehen muß. Aufbau, Abfolge und Konsistenz der ,KrV‘ erschließen sich der „standpunkt“-begrifflichen Interpretation, die hier zum ersten Male durchgeführt wird. Die ,KrV‘ ist eine einzige Ausmessung des Lichtkreises der transzendentalen, mit dem Sein ursprünglich vermittelten Subjektivität. Standpunkt, Weg und Leitfaden bestimmen das Vorgehen in Kants Philosophie der Erkenntnis. Sie prägen schon das Daß und Wie des scheinbar unvermittelten Ausganges von der Raum-Zeit-Theorie. Er gibt Lesern der ,KrV‘ seit jeher Rätsel auf, besitzt aber für den ganzen weiteren Fortgang, angefangen mit der Aufstellung der Urteilstafel, erschließende Bedeutung. Kant hat mit der logischen Deutung der „Transzendentalienlehre der Alten“ und mit dem „opus postumum“ die philosophiegeschichtliche Resultathaftigkeit seiner Erkenntnisreflexion und ihre Offenheit für Reorganisation bewiesen. Die von Grund auf neu orientierende Gesamtinterpretation bringt auch diese Dimension des Kantischen Denkens in klarer Sprache übersichtlich zur Geltung. INHALT (gekürzt): Kants Weg zur Kritik der reinen Vernunft – Interpre­tationsthese. Der urteilstheoretische Standpunkt der transzendentalen Vernunftkritik – Transzendentale Ästhetik – Metaphysische und transzendentale Erörterung – Die Raum-Zeit-Charakteristik – Formale und modale Raum-Zeit-Theorie – Transzendentaler Raum-Zeit-Idealismus und Evolutionstheorie der Erkenntnis – Grundlegende Begriffsbestimmungen (Kritik der reinen Vernunft, transzendentale Erkenntnis, Sinnlichkeit-Affektion-Erscheinung) – Von der transzendentalen Ästhetik zur transzendentalen Logik – Die Urteilstafel – Schopenhauers Interpretation der Urteilstafel – Zur Interpretation von Klaus Reich – Reichs Interpretation als Vorbild – Die Gegen-Interpretation – Versuch einer Erklärung der systematischen Vollständigkeit der Urteilstafel – Der Sinn des Leitfadens – Rekonstruktion der Urteilstafel im Lichte von Kants Revision der Transzendentalien-Lehre – Erweiterung der standpunkttheoretischen Interpretationsthese durch Einordnung der transzendentalen Vernunftkritik in die Geschichte der Transzendentalienlehre – Skizze einer transzendentalen Ideengeschichte – Zu Platon, Aristoteles und der Transzendentalienlehre der Scholastik – Transzendentales Denken bei Descartes – Beiträge und Defizite transzendentaler Reflexion bei Locke, Leibniz, Hume, Crusius und Tetens – Transzendentale Deduktion der reinen Verstandesbegriffe 1781/1787 – Aus der Geschichte der Interpretation der Kategorien-Deduktion von 1781 – Zur neueren Interpretation der Kategorien-Deduktion von 1787 – Übergang zu den transzendentalen Grundsätzen der Erfahrung – Natur und Funktion des transzendentalen Schemas – Kategorien und Schemata – Die transzendentalen Grundsätze – Widerlegung des Idealismus – Die transzendentale Topik der Reflexionsbegriffe – Transzendentale Dialektik – Ausblick auf die Weiterführung der transzendentalen Philosophie der Erkenntnis in Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft (1786) und opus postumum – Alternative Standpunkte (J.S. Beck, Fichte, Schelling, Hegel) Der Autor Peter Baumanns ist Professor für Philosophie an der Universität Bonn. Bei K&N bisher Herausgeber der Festschrift für Jakob Barion „Realität und Begriff“, Würzburg 1993

Zusätzliche Information

Gewicht1,7 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten912
Erscheinungsdatum01.01.1997
ISBN978-3-8260-1299-0   //   9783826012990
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Baumanns, Peter