Beschreibung
Heidegger hat die Wahrheitsdiskussion um die Behauptung bereichert, „Wahrheit“ bedeute so viel wie „Unverborgenheit“. Was ist damit gemeint? Bis heute ist die Berechtigung dieser These umstritten und ihre Bedeutung fraglich. Unstrittig ist nur, daß Heideggers eigener Denkweg in allen wesentlichen Etappen von der Erfahrung gespeist wird, die hinter dieser Gleichsetzung steht: was wahr ist, haben wir nie als offen daliegenden Besitz, sondern immer nur als das Ergebnis eines Prozesses, bei dem wir uns auf Verborgenheit beziehen. Zunächst versteht Heidegger diesen Bezug als Beseitigen und Wegräumen von Verborgenheit, später als ein Erhalten und „Wahren“. Für den ersten Schritt steht das große Hauptwerk „Sein und Zeit“ (1927), für den zweiten der kleine Vortrag „Vom Wesen der Wahrheit“, den Heidegger erstmals 1930 vorgetragen hat. Hier legt Heidegger den Grundstein für sein gesamtes sogenanntes „Spätwerk“. Der Autor Studium der Philosophie und der Theologie in München und Tübingen, Promotion an der Philosophischen Hochschule, Philosophische Fakultät SJ in München. Er arbeitet z. Zt. als wissenschaftlicher Assistent im Fachbereich Philosophie an der Hochschule Luzern.