Beschreibung
Die Philosophie Ernst Cassirers wird in dieser Studie in einer kulturanthropologischen Perspektive gedeutet. Der Autor zeichnet die Transformation der Erkenntnistheorie zur Kulturtheorie ausführlich nach. Ausgehend von der Sprachphilosophie Wilhelm von Humboldts, die als wesentliche Inspirationsquelle der “Philosophie der symbolischen Formen” neben Kants kritischem Denken gelten muß, läßt sich das Programm und der Aufbau von Cassirers Hauptwerk in Richtung auf eine symbolische Anthropologie beschreiben. Eine Analyse der kulturtheoretischen Schriften, in denen Cassirer vor und nach Abfassung seines zentralen Werkes das Programm darlegt und an die zeitgenössischen Problemstellungen anbindet, soll helfen, die Dynamik der Erweiterung der “Kopernikanischen Drehung” sichtbar zu machen. Die Offenheit und die verschiedenen Facetten des Symbolbegriffs werden als dessen Stärke angesehen, da so alle kulturellen Phänomene in die philosophische Reflexion integriert werden können. Eine Diskussion um die mögliche Ergänzung von Cassirers Projekt durch die strukturale Anthropologie rundet die Arbeit ab. Der Autor Ronnie M. Peplow studierte Philosophie, Linguistik und Ethnologie in Hamburg, wo er 1996 mit der vorliegenden Arbeit promovierte. Z.Zt. arbeitet er zur interkulturellen Philosophie, Anthropologie und Ethik.