Beschreibung
Im ersten, philosophisch-propädeutischen Hauptteil der Studie wird ein historisch-systematischer Rückblick auf Rolle und Funktion philosophischer Analogievorstellungen gegeben. Im Zentrum des zweiten Hauptteils steht Brunos Bezugnahme auf den spätantiken Neuplatonismus bzw. die Modifikation neuplatonischer Philosopheme, wie es sich anhand des Einheitsbegriffs und der Weltseelenlehre zeigen läßt. Auf der Basis einer Übersetzung und Interpretation von Texten aus dem lateinischen Werk Brunos sowie unter Einbeziehung der maßgeblich rezipierten Schriften zeitgenössischer wie scholastischer Tradition wird das Analogiekonzept des Nolaners unter verschiedenen Hinsichten untersucht. Anhand einer Reihe von Stichen und Holzschnitten aus dem Spätmittelalter und der Renaissance werden Elemente der philosophischen Argumentation begleitend auf der Ebene ikonographischer bzw. allegorischer Tradition vor Augen geführt. Die Autorin Anne Eusterschulte studierte Kunst, Germanistik und Philosophie an der Universität Kassel. Seit 1992 ist sie dort Lehrbeauftragte im Fach Philosophie. Sie arbeitet an einer umfassenden systematischen Studie zum Naturbegriff im 14.-16. Jahrhundert aus naturphilosophischer wie ästhetischer Perspektive.