Beschreibung
Mit der Frage nach ‘Ganzheit und Wissenschaft’ wendet sich das Buch einem aktuellen Themenfeld zu, das im Rahmen des neuen Systemdenkens der Naturwissenschaften enorm an Publizität gewonnen hat. Dabei ist es allerdings gerade eine Folge des nahezu inflationären Gebrauchs des Ganzheitsbegriffs – z.B. in den Überlegungen einer ganzheitlichen Medizin, einer ganzheitlichen Ökologie oder eines ganzheitlichen Umweltschutzes -, daß die mit diesem Themenfeld verbundene Problemtiefe immer mehr aus dem Blick gerät. Ein berechtigtes naturwissenschaftliches Anliegen und ein komplexes philosophisches Problemfeld drohen so, der Oberflächlichkeit und Schnellebigkeit moderner Terminologie zum Opfer zu fallen. Ziel der Untersuchung ist es deshalb, die Ganzheitsfrage in den Naturwissenschaften in einer detaillierten und gleichzeitig umfassenden Weise zu behandeln, ohne aus den bestehenden Positionen ein vorschnelles Urteil abzuleiten. Die wissenschaftstheoretischen und forschungspraktischen Konsequenzen des Ganzheitsanspruchs an die Naturwissenschaft werden am historischen Fallbeispiel der Romantik erkennbar. Der romantische Versuch, ein auf ganzheitliche Phänomene des Organischen ausgerichtetes Wissenschaftskonzept zu entwerfen, verdeutlicht auch die Chancen und Grenzen des modernen Programms ‘Ganzheit und Wissenschaft’. Der Autor Kristian Köchy, Dr. rer.nat., Dr. phil., geb. 1961, studierte in Braunschweig und Dortmund Biologie, Wissenschaftsgeschichte und Philosophie. Er ist derzeit wiss. Assistent an der Univ. Dortmund. Promotion 1995 mit der vorliegenden Arbeit.