Gerd G Grau

Vernunft, Wahrheit, Glaube

Neue Studien zu Nietzsche und Kierkegaard

Erscheinungsdatum: 01.01.1997, 172 Seiten ISBN: 978-3-8260-1340-9
Fachgebiet: Reihe: Nietzsche in der Diskussion
Autor*innen:Gerd G. Grau

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Beschreibung

Dieses Buch stellt die Fortsetzung des vor einigen Jahren in der K & N-Reihe “Nietzsche in der Diskussion” erschienenen Bandes zur “Kritik des absoluten Anspruchs” dar. Wurden dort noch einmal die grundsätzlichen Erwägungen des Verfassers zur Religions- und Ideologiekritik auf diesen Anspruch zurückgeführt, aber auch beschränkt, so werden jetzt neue Studien zu den Philosophen vorgelegt, an deren Reflexionen sich diese Kritik besonders nachhaltig darstellen läßt. Daß es sich dabei nicht primär um eine neue Interpretation der, vor allem Nietzsche, zuletzt reichlich überstrapazierten Denker handelt, vielmehr eine höchst persönliche Betroffenheit von den Problemen, die sie umtreiben, das Nach-denken veranlaßt, mag an dem vorangestellten autobiographischen Essay (1) deutlich werden. Dieser soll für den Autor darlegen, daß und weshalb er, im Gegensatz zu Nietzsche, “kein Schicksal” geworden ist, wohl aber eins gehabt hat, das – von der physikalischen Chemie über die Theologie zur Philosophie, aber auch vom Ausschluß aus der Wehrmacht über das NS-Lager auf einen philosophischen Lehrstuhl führend – einer Beschreibung würdig sein könnte. Es folgen weitere Aufsätze über Recht und Grenze der Vernunft, die Möglichkeit des Glaubens, sowie die Bedingungen für die Wahrheit beider. Dabei werden zunächst (2) die eklatanten Divergenzen in den Äußerungen Nietzsches über die Juden – die ebenso einen “Jüdischen Nietzscheanismus” gezeigt haben wie von einem Nietzscheanischen “Antisemitismus” (Over-beck) sprechen lassen – einem überhöhten Anspruch des Geistes im Judentum zugeschrieben; dieser kann gleichermaßen zu einer absoluten, eo ipso heteronomen moralischen Forderung führen wie durch den erzwungenen Verzicht auf Macht höchste kulturelle Leistungen fördern. Damit läßt sich dann auch (3) das bizarre Mißverhältnis in Nietzsches Ideal des “Vornehmen” klären, dessen intendierte geistige Autonomie so leicht in politisches Machtstreben abgleiten kann. Diese Unterscheidung führt (4) wiederum zu einer differenzierten Erörterung des Problems möglicher Gültigkeit philosophischer Aussagen, deren allgemein humanes Anliegen mit der “marginalen” Herkunft aus den persönlichen und zeitgeschichtlichen Lebensbedingungen des Denkers in Einklang zu bringen ist. Zwei Aufsätze über Kierkegaard beschließen die Sammlung, von denen der erste (5) die heute so verbreitete Vernunftkritik allererst durch die Forderung eines absoluten Wissens gegeben sieht, das die Vernunft selbst, daher von allen Ideologien verworfen, nicht begründen kann. Deshalb muß am Ende (6) der Glaube vor jener umfassenden Lebensverneinung bewahrt werden, der Nietzsches Aufstand hervorruft, während Kierkegaard vergebens um die “therapeutische” Funktion des Glaubens ringt, welche das “absolute Telos” in der Bewältigung der “relativen Ziele” wirksam werden läßt – und bestätigt. Inhalt Vorwort – Einleitung – 1. Warum ich kein Schicksal bin. Philosophische Gedanken und politische Erinnerungen – 2. Jüdischer Nietzscheanismus. Brandes, Nietzsche und Kierkegaard – 3. Nietzsche: “Was ist vornehm?” – 4. Marginalismus und Allgemeinheit in der Philosophie Nietzsches – 5. Vernunftkritik, Teleologie und absoluter Anspruch bei Kierkegaard – 6. Sören Kierkegaard: “Glaubensheld” oder “Ritter von der unendlichen Resignation”? Der Autor Gerd-Günther Grau ist emeritierter Professor für Philosophie. Er studierte zunächst Chemie und war von 1947 bis 1966 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für physikalische Chemie der Universität Heidelberg tätig. Dort wurde er – nach dem Erscheinen seiner Bücher über Nietzsches Religionskritik und Kierkegaards Glaubensbegründung – zum Honorarprofessor für Philosophie ernannt. 1966 wurde er auf den Lehrstuhl für Philosophie der Universität Hannover berufen.

Zusätzliche Information

Gewicht0,241 kg
Seiten172
Erscheinungsdatum01.01.1997
ISBN978-3-8260-1340-9   //   9783826013409
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
ReiheNietzsche in der Diskussion
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Grau, Gerd G.