Eva Kocziszky

Mythenfiguren in Hölderlins Spätwerk

Erscheinungsdatum: 01.01.1997, 162 Seiten ISBN: 978-3-8260-1341-6
Fachgebiet:
Autor*innen:Eva Kocziszky

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Beschreibung

Der vorliegende Versuch will sich an eine langwierige Diskussion über Sinn und Funktion der griechischen Mythen und überhaupt des Mythos “Griechenland” in Hölderlins Werk anschließen. Er will einen neuen Aspekt in die Diskussion bringen bzw. den Leser auf den persönlichen Aspekt der Hölderlinschen Mythenauslegung aufmerksam machen. Die fünf Textanalysen stellen Hölderlins Dialog mit dem Griechentum anhand von “Mythenfiguren” dar, die nicht bloß als poetisch gestaltete Figuren aus der antiken Literatur aufgefaßt, sondern auch als Träger der griechischen Lebenserfahrung verstanden werden. Sie sind der Andere schlechthin, dem Hölderlin auf dem Weg seiner Suche nach Erleben moderner Individualität in immer neuer Gestalt begegnet ist. Die gewählte Betrachtungsweise steht in der Nachfolge der literarischen Hermeneutik von Peter Szondi, der den philosophischen Aspekt aller literarischen Forschung hervorgehoben hat. Eine Verbindung des Hölderlinschen Denkens mit der Philosophie des deutschen Idealismus muß aber heute wohl anders gedeutet werden als zur Zeit von Szondi. Die vorliegende Interpretation wird in erster Linie durch die Erkenntnis bestimmt, daß das Spätwerk – vor allem die Anmerkungen zu den Sophokles-Tragödien – die wichtigsten poetologischen und philosophischen Ansätze des Homburger Aufenthalts weiterführen. Durch eine solche Verbindung gewinnen die Anmerkungen viel an Deutlichkeit und an Realitätsnähe, sie können vom philosophischen Denken des Dichters her erhellt werden, so daß sie aus einer rein spekulativen und allzu gehobenen Sphäre, in die sie durch manche Hölderlin-Interpreten versetzt wurden, wieder auf den Boden zurückgeholt werden. Ein wichtiger Charakterzug der Studie ist ihre Distanz zum Hölderlinschen Denken. Kein anderes Werk scheint so autoritär gegenüber seinen Lesern zu sein, keine andere Dichtung deutscher Sprache zwingt seine Leser so sehr, alles nur aus sich selbst heraus und nur durch sich selbst zu erklären. Die Autorin will diesen Bann brechen und letzten Endes vom Scheitern des Hölderlinschen Werkes sprechen. Eine solche These hat trotz ihres provokatorischen Klangs eine Vorgeschichte von Lothar Kempter über Hans Gottschalk bis Jean Laplanche. Der letztere hat durch seine Werkanalyse darauf hingewiesen, daß Dichtung und Krankheit in Hölderlins Werk von Anfang an einen gemeinsamen Diskurs führen. In Anlehnung an die genannte Forschungslinie will die Autorin auf eine neue, souveräne Weise jenen Tendenzen des Hölderlinschen Schaffens nachspüren, die sich sowohl in der expliziten Poetik als auch im Denken des Dichters als schöpferisch und zugleich zerstörerisch erwiesen haben. Die Autorin Studium von klassischer Philologie und Germanistik; Professorin in Ungarn; Verfasserin mehrerer Bücher über Goethe, Hölderlin und über die Rezeption der Antike in der Moderne

Zusätzliche Information

Gewicht0,32 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten162
Erscheinungsdatum01.01.1997
ISBN978-3-8260-1341-6   //   9783826013416
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Kocziszky, Eva