Beschreibung
Die Weise, in der der Mensch sich als Subjekt konstituiert, geht einher mit dem Entwurf, d.h. einem Bild, das dieser bzw. die Menschheit von sich hat. Es ist immer geschichtlich geprägt. Mit jedem Selbstverständnis ist zugleich die Gefahr der Dogmatisierung und Idealisierung gegeben, die es zu durchschauen gilt. Philosophie in diesem Sinne wird verstanden als Selbstaufklärung: Zur Selbstbeanspruchung gehört immer auch die Einsicht in die eigenen Grenzen und Bedingtheiten des Menschen, was bedeutet, daß der Mensch immer wieder gegen Verdeckungen und Verhüllungen angehen muß. INHALT: K. Bayertz: Politik oder Ethik? Dialog zwischen einem Moralisten und einem Skeptiker – G. Bien: Lebensführungskompetenz – R. Breuninger: Metaphysik am Ende oder Philosophie im Übergang – R.J. Brunner: Von der Sprache der Anatomie – R. Enskat: Ontologische Geheimnisse des Ich? Eine philosophische Untergrundgeschichte – A. Halder: Bemerkungen zur Frage, wie Denken zu denken sei – H. Hastedt: Zur Moralität des endlichen Menschen angesichts der ‘unendlichen Kälte’ des Geldes – M. Heidelberger: Ist der Kausalbegriff abhängig vom Handlungsbegriff? Zur interventionistischen Konzeption der Kausalität – V. Hösle: Anthropologie bei Fichte – Th. Kesselring: Zwischen Wissenschaft und Philosophie: Jean Piaget (9.8.1896-16.9.1980) – K. Kornwachs: Ist es einer guten Idee wirklich egal, wer sie hatte? Vom Umgang mit geistigem Eigentum – K.-H. Lembeck: Die Entwicklung des Systemgedankens im Konzept wissenschaftlicher Philosophie: Kant, Cohen, Cassirer – B. Liebsch: Verantwortung als Gabe – O. Marquard: Die Krise des Lesens als Chance des Buches – G. Meier-Reutti: Freiheit und Verantwortung. Luthers Freiheitsverständnis im neuzeitlichen Freiheitsdiskurs – O.P. Obermeier: Das zähe Leben eines totgesagten Seinsprinzips: Zu Kants teleologischer Urteilskraft und dem Problem zielgerichteter Prozesse in der Natur – Peter L.Oesterreich: Die Einheit der Lehre ist der Gelehrte selbst. Zur personalen Idee der Philosophie bei Johann Gottlieb Fichte – M. Schramm: Zahlentheoretische Ansätze auf Keilschrifttafeln – W. Schulz: Die Paradoxien der Subjektivität unter ethischem Aspekt – U. Weiß: Die Frage des Menschen nach sich selbst. Philosophische Anmerkungen – W. Wieland: Dialektik und Relationen – J.-P. Wils: Der Schmerz und das Leiden. Über Sprache und Identität als Probleme philosophischer Ethik Die Herausgeberin Promotion in Philosophie. Derzeit tätig in der Geschäftsführung des Humboldt-Studienzentrums für Philosophie und Geisteswissenschaften der Universität Ulm, Lehraufträge in Geschichte der Philosophie (bes. Philosophie der Neuzeit), Ethik, Anthropologie.