Richard Wisser

Kein Mensch ist einerlei

Spektrum und Aspekte "kritisch-krischer Anthropologie"

Erscheinungsdatum: 01.01.1997, 454 Seiten ISBN: 978-3-8260-1374-4
Fachgebiet:
Autor*innen:Richard Wisser

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Beschreibung

Bewußt spricht der Titel des Buches den Leser an, nennt nicht eine Sache; denn trotz des gleichen Artwesens der Menschen ist jeder Einzelne unverwechselbaren Zuschnitts. Man mag die Menschen “uniformieren”, der “wunde Punkt” ist: Wenn sich Gleichartigkeit in Eintönigkeit verliert, geht das anthropologische Vielerlei im Einerlei verloren, und es tritt an die Stelle ontologischer Mannigfaltigkeit fade Öde. Der “springende Punkt”, ist die vom Verfasser herausgestellte “kritisch-krisische Grundbefindlichkeit des Menschen”. Das heißt, daß der Mensch sich kritisch nicht nur von “Sachen” und von “Personen”, sondern kritisch auch von “sich selbst” unterscheidet, und daß es krisisch weder bei den “festgestellten” Unterschieden bleibt, noch ein Mensch bei ihnen oder bei sich stehen bleiben kann, krisische Veränderung folglich insbesondere für ihn “wesentlich” ist. Begrifflich systematisch läßt sich das Thema des Buches daher auf den Nenner bringen: “Unterschied und Veränderung”. In drei Teilen wird erstens durch “GRUND-BEFIND-LICHES” über die Spezifik der “Frage” nach dem Menschen und differenzierende Charakteristika wie “Schöpfung und Schöpfertum” die anthropologische Bedeutsamkeit der These “Gott ist tot” erörtert und das in der “Fragwürdigkeit der philosophischen Anthropologie” gründende “Ver-antwortlich Mensch sein” umrissen, somit ein Durchblick geboten. Zweitens wird durch den Überblick über “FOLGEERSCHEINUNGEN” beleuchtet, was es mit dem anthropologisch fundierten Richtungsbewußtsein des Menschen auf sich hat, z.B. mit dem nicht nur als politische Modeformel fungierenden Gegensatz von “links” und “rechts”, oder mit der bei Jean-Paul Sartre nicht nur in seinem Drama “Der Teufel und der liebe Gott” manifestierten Aufgabe, daß der Mensch “zu sein hat”, indem ihm auferlegt ist, in Freiheit “Mensch zu werden”, oder mit Martin Bubers Demonstration von “Zwischenmenschlichkeit” und “Vergegnung” und seiner Forderung nach einem “Reich des Zwischen” in der Welt des “Es”, oder hinsichtlich des menschgerechten Umgangs mit dem “Anderen”, ja dem “Ganz Anderen”. Und es wird drittens “STRUKTURELLES” durch Einblick in die condition humaine nicht nur im Blick auf die latente Unsicherheit und die Bedrohtheit durch Schmerz und Krankheit, sondern auch hinsichtlich anthropologischer Weltläufigkeit mittels künstlerischer oder sprachlicher Artikulation und angesichts des unterschiedlichen und veränderten Umgangs mit dem, was gemeinhin “Natur” genannt wird, vor Augen geführt. Dafür, daß bei solcherlei Vielerlei nicht das Allerlei dominiert, ist der “rote Faden” des “kritisch-krisischen Unterwegs” gut. Er erlaubt es, Positionen nicht nur zu orten, sondern sie auch einzuschätzen. Somit wird in einer Anthropologie neuen Stils gezeigt, daß und inwiefern der Mensch ein sich differenzierendes und ein sich veränderndes und somit ein auf dem Weg befindliches “Wesen” ist. Weshalb es gerechtfertigt ist, nicht nur zu sagen, sondern auch zu fordern, danach zu handeln: “Kein Mensch ist einerlei”. Der Autor Richard Wisser, Professor für Philosophie an der Universität Mainz, von dem bei K&N 1995 in 2 Auflagen “Karl Jaspers: Philosophie in der Bewährung – Vorträge und Aufsätze” und 1996 “Philosophische Wegweisung – Versionen und Perspektiven” erschienen, nachdem er zuvor schon 1993 mit Prof. Ehrlich (Amherst/USA) den Sammelband “Karl Jaspers: Philosopher Among Philosophers – Philosoph unter Philosophen” herausgegeben hatte, auch im Ausland tätig, so z.B. als Gastprofessor an der Waseda-Universität Tokyo und durch Gastvorlesungen an Universitäten in Hiroshima, Kyoto, Nagoya und Sandai/Japan, an türkischen Universitäten in Istanbul, Ankara, Izmir, Adana und Erzerum und in Zagreb, Sarajevo und Belgrad, war bis 1991 13 Jahre hindurch Direktor internationaler Philosophie-Kurse am Inter-University Centre in Dubrovnik, hat mit Prof. Ehrlich zusammen anläßlich der Weltkongresse für Philosophie drei internationale Jaspers-Konferenzen in Montréal, Brighton und Moskau durchgeführt und deutscherseits den 1. Japanisch-Deutschen Philosophenkongreß in Sendai organisiert.

Zusätzliche Information

Gewicht0,709 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten454
Erscheinungsdatum01.01.1997
ISBN978-3-8260-1374-4   //   9783826013744
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Wisser, Richard