Beschreibung
Die Arbeit geht auf zwei Texte Benjamins zu, die die Forschung unbestritten für zentral ansieht, ohne ihnen jedoch eine ausgezeichnete Aufmerksamkeit im angezeigten Sinn gegeben zu haben. Die These I der sogenannten Geschichtsthesen und das ‘Theologisch-politische Fragment’ werden sowohl auf ihre begriffsbildenden Grundlagen als auch ihre werkbezogenen Zusammenhänge und die Fragen der Rezeptionsarbeit Benjamins selbst hin entfaltet. Der Autor analysiert Benjamins Begriffe der Theologie und des Messianismus minutiös und führt sie der Diskussion insbesondere mit der christlichen Fragestellung zu. Hinreichender Grund ist in der Auseinandersetzung Benjamins mit der von Carl Schmitt als katholisch verstandenen Position zu sehen, die im Zusammenhang der These I entfaltet wird. Die überaus aufschlußreiche Auseinandersetzung Benjamins mit Ernst Bloch und seiner Vermischung jüdischer und christlicher Topoi stellt im Verein mit Benjamins Kafka-Rezeption vor allem das ‘Theologisch-politische Fragment’ auf eine fundierte Verstehensbasis. Der Autor Bernhard Wunder studierte Katholische Theologie an den Universitäten Passau und Bonn und schloß 1993 mit dem Diplom ab. Die vorliegende Arbeit ist eine leicht geänderte Fassung der von der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Bonn 1997 angenommenen Dissertation. Bernhard Wunder ist Pastoralassistent im Erzbistum Köln.