Beschreibung
Wolf Graf von Kalckreuth (1887-1906) war ein junger Dichter der Jahrhundertwende, der früh seinem Leben ein Ende setzte. Er hinterließ ein breites Werk von Gedichten und Übersetzungen. Auch wenn er abseits von großen Programmen und literarischen Strömungen stand, beeinflußte er mit seinen Übersetzungen maßgeblich das Bild der französischen Symbolisten Baudelaire und Verlaine in Deutschland. In seiner eigenen Lyrik zeigt sich die Entwicklung zu einer selbständigen dichterischen Persönlichkeit, die Vergleiche zuläßt mit den frühen Werken Hofmansthals und Georges sowie denen seiner Altersgenossen Heym und Trakl. In Kalckreuths Œuvre sind viele Facetten der Moderne zu finden; es fließen Tendenzen der Romantik, des Symbolismus, der Décadence, des Fin de Siècle und des Jugendstils zusammen. Diese Arbeit ist die einzige Monographie, die sich mit Leben und Werk dieses vergessenen Autors beschäftigt; nur durch ein Requiem, das R.M. Rilke dem Dichter widmete, ist sein Name heute noch einem breiteren Publikum bekannt. Es handelt sich bei dieser Studie um eine umfassende Werkschau, die nicht nur sämtliche Veröffentlichungen des Dichters, sondern auch seinen handschriftlichen Nachlaß erschließt. Die Autorin Frauke Velden-Hohrath studierte Germanistik und Geschichte in Münster und Tübingen. Promotion 1996 mit der vorliegenden Arbeit.