Hassan Givsan

Heidegger - das Denken der Inhumanität

Ene ontologische Auseinandersetzung mit Heideggers Denken

Erscheinungsdatum: 01.01.1998, 736 Seiten ISBN: 978-3-8260-1388-1
Fachgebiet:
Autor*innen:Hassan Givsan

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Beschreibung

Das Buch steht konträr zu der in der Heidegger-Literatur vorherrschenden Tendenz, Heidegger zu mythisieren oder zu verharmlosen. Diese Tendenz drückt sich darin aus, daß man nicht von der ,hermeneutischen Situation’ her, in der Heideggers Seinsdenken gründet, dieses Denken zu entschlüsseln sucht. Sondern man mythisiert Heidegger, indem man, ihm auf den Leim gehend, dessen Geste des ,Anfänglichen’ als Wiederholung des ,Griechischen’, ja des Vorsokratischen, preist. Oder man verharmlost Heideggers Denken, indem man es ,theorieintern’ als Radikalisierung dieses oder jenes Ansatzes (z.B. des ,transzendentalen’) ansieht. Gegen diese vorherrschende Tendenz der Mythisierung oder Verharmlosung steht im Zentrum der vorliegenden Auseinandersetzung die ,hermeneutische Situation’, die das Denken Heideggers bestimmt. Die ,hermeneutische Situation’, die das Denken Heideggers bestimmt, ist die geschichtliche Zeit als Erfahrungshorizont. Dieser Erfahrungshorizont ist der Erste Weltkrieg, der nicht bloß ein kalendarisches Datum ist, sondern eine geschichtliche Zäsur darstellt, die markiert, daß das bisherige abendländische Selbstverständnis sich selber realgeschichtlich zu Grabe getragen hat. Heideggers Destruktion der bisherigen Philosophie – einerlei, unter welchem Namen diese thematisch wird, ob als ,Ontologie’ oder als ,Metaphysik’ – ist nur ein denkerischer Nachvollzug jener realgeschichtlichen Selbstdestruktion. Heideggers Bedeutung liegt darin, daß er das Ende der bisherigen abendländischen Geschichte erblickt. Gegen dieses Ende und die Untergangsstimmung ist er darauf aus, die Stimmung für einen anderen Anfang zu erwecken. Das geschieht ontologisch in Heideggers Seinsdeutung. Aber der andere Anfang, den Heidegger preist, ist das Ende selbst, dessen Grundzug der Abschied vom Menschen: die Entmenschung des Menschen ist. Heideggers Grundwort ,Dasein’ drückt das in aller Schärfe aus. Mit seiner ersten Artikulation der Seinsfrage zu Beginn der zwanziger Jahre deutet Heidegger das Sein als Hergestelltheit. Heideggers späterer Titel für diesen Grundzug der Seinswesung ist das ,Ge-stell’. Es ist ein Seinsgeschick, dem zu entsprechen ist. Durch die innerste Verwobenheit des Heideggerschen Seinsdenkens mit dem Zeitalter, dessen Grundzug der Abschied vom Menschen: die Entmenschung des Menschen ist, wird Heidegger als Repräsentant des Zeitalters – das auch das unsere ist – bedeutsam und zum Verhängnis. Mit der Rede davon, daß Heidegger ein Verhängnis ist, kommt die Auseinandersetzung mit Heidegger nur scheinbar zur Ruhe. Tatsächlich fängt das Problem erst an. Der Autor Hassan Givsan, geb. in Teheran, Studium der Philosophie, Physik und Germanistik in Mainz und Berlin, ist Privatdozent für Philosophie an der TU Darmstadt.

Zusätzliche Information

Gewicht1,113 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten736
Erscheinungsdatum01.01.1998
ISBN978-3-8260-1388-1   //   9783826013881
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Givsan, Hassan

Hassan Givsan hat im Laufe seines Un-Lebens in der (akademischen) Philosophie zur Kenntnis nehmen müssen, dass er ein Fremder ist: er sieht die Dinge anders, was ein Fluch ist. Vom Autor bei K&N ebenfalls erschienen: Heidegger – Das Denken der Inhumanität, Eine bestürzende Geschichte.