Beschreibung
Die Studie widmet sich dem komplexen Wandel in Literatur und Philosophie am Ende des 18. Jhs. Die ,neue Ordnung’ ästhetischer Entwürfe um 1800 ist darauf gerichtet, Natur zu Kunst und Kunst zur zweiten Natur werden zu lassen. Die komplexe ,Erfindung’ einer neuen ästhetischen Diskursivität wird veranschaulicht und als mediales Spektrum aufgefächert, indem neben selbstreferentiellen literarischen Texten auch abstrakte Theoriepartien einbezogen werden, um damit die integrative und produktive Klammer zwischen Denkgeschichte und Literarisierungspraxis vorzuführen. Die Verfasserin zeigt einen grundlegenden dich-tungstheoretischen Paradigmenwechsel nicht nur auf makrostruktureller Ebene, sondern macht ihn nachvollziehbar in der Mikrostruktur von Einzeltexten. An Mythen und Träumen als Merkmalen eines anderen Selbst- und sich wandelnden Geschlechterverständnisses werden die neuen Konturen sinnfällig. In textnaher Lektüre und intimer Verbindung von poetischen und philosophischen Gestaltungen entwickelt die Studie ergiebige Einsichten in diese Phänomene und gewinnt ihnen neue Facetten an Werken von Kant, Schiller, Schlegel, Novalis, Kleist u.a. ab. Die Autorin Magdalena Boettcher hat Germanistik, Theologie und Kunstgeschichte studiert und im Lehrberuf gearbeitet. Daneben Studium der Psychoanalyse mit Abschluß, seit 1981 als Psychoanalytikerin tätig. 1996/97 Promotion mit der vorliegenden Arbeit.