Beschreibung
Es gehört zur Geschichte der Ideologiekritik, daß selbst bei ,Ideologie-Experten’ bis heute in Sachen ,Ideologie’ fast alles strittig geblieben ist. Der historisch-systematische Hauptteil der Arbeit diskutiert eine Reihe ausgewählter ideologiekritischer Ansätze. Sie verbindet Namen von Lukács, Horkheimer, Habermas, Althusser und W.F. Haug. Eine Sonderstellung nimmt dagegen der wissenssoziologische Ansatz von Mannheim ein, für den weniger der soziale Sinn des Ideologiebegriffs als vielmehr seine Bedeutung im Fragehorizont eines geistesgeschichtlichen Welt- und Sinnverstehens bestimmend ist. In einer deutlicheren Antiposition zu der auf Marx und Engels sich beziehenden Linie stehen schließlich die Versuche von Geiger, Topitsch und Salamun, die den Ideologiebegriff primär als ein Instrument der Kritik pseudowissenschaftlicher Erkenntnisse ins Spiel bringen. Im zweiten Hauptteil seiner Arbeit versucht der Verfasser, einen modalen Begriff des ideologischen Bewußtseins herauszubilden. Mit ,ideologisch’ bezeichnet er eine spezifische Art und Weise, gesellschaftliche Angelegenheiten wahrzunehmen, begrifflich zu verarbeiten und sprachlich mitzuteilen. Der Autor Karl-Heinz Roters studierte Philosophie, Soziologie und Politikwissenschaft in Darmstadt, wo er mit der vorliegenden Arbeit promovierte.