Beschreibung
Gronkes umfassende systematische Kritik von Husserls phänomenologischer Konstitutionstheorie des Anderen belegt nicht nur deren Scheitern. Sie entfaltet zugleich die Ansätze, die eine innerphänomenologische und schließlich sprachpragmatische Aufhebung der phänomenologischen Intersubjektivitätstheorie ermöglichen, – einer Aufhebung, die als Beitrag zur Rehabilitierung der Transzendentalphilosophie zu verstehen ist. Gronke begegnet damit der verbreiteten Tendenz zu einer Detranszendentalisierung, die nach der von Heidegger einerseits, Wittgenstein andererseits eingeleiteten hermeneutischen und pragmatischen Wende in der Philosophie eingesetzt hat. Die sprachpragmatisch transformierte Rehabilitierung des bedeutendsten Versuchs dieses Jahrhunderts, ein zweifelsfreies Fundament der Erkenntnis aufzuweisen, beansprucht, den Fallstricken eines Begründungsregresses, in den sich Vernunft beim Versuch ihrer Selbstbegründung nach Ansicht vieler Philosophen notwendig verstricken, entgehen zu können. Der Autor Horst Gronke, geb. 1955, Studium der Philosophie, Sozialpsychologie und der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft; derzeit wiss. Assistent an der FU Berlin, Institut für Philosophie.