Beschreibung
Zwei Jahrzehnte nach der ,kognitiven Wende’ in der Metaphernforschung rückt die Untersuchung eine Metaphorik erneut in den Vordergrund, die für kreativen Sprachgebrauch charakteristisch ist: die poietische Metapher. Zweck ist eine Theorie, die aus primär ,literaturfreundlicher’ Sicht neben historischen Quellen vor allem den neueren Verzweigungen der Metaphernforschung gerecht wird. Dabei erweist sich die poietische Metapher in erster Linie als ein Ereignis, das der Dynamik des metaphorischen Bedeutens sowie dessen Interaktion mit dem Kontext Vorschub leistet, sie vermittelt aber selber keine konzeptuelle Information (z.B. eine Analogie) und ist auch nicht hierauf reduzierbar. Auf pragmatischer Ebene entpuppt sich die poietische Metapher zuletzt als innehaltendes Sprechen, das auf eigentümliche Weise in das Machtgefälle zwischen Text und Leser eingreift. Der Autor Benjamin Biebuyck studierte Germanistik, Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft in Gent und Basel. Zur Zeit ist er als Oberassistent für Forschung des ,Fonds für Wissenschaftliche Forschung – Flandern’ (Belgien) tätig am Seminar für Neuere Deutsche Literaturwisssenschaft der Universität Gent.