Jürg Glauser, Annegret Heitmann, Gerhard Neumann, Jürg Glauser, Annegret Heitmann, Jürg Glauser (Hrsg.), Annegret Heitmann (Hrsg.), Christiane Küster (Hrsg.)

Verhandlungen mit dem New Historicism

Das Text-Kontext-Problem in der Literaturwissenschaft

Erscheinungsdatum: 01.01.1999, 305 Seiten ISBN: 978-3-8260-1436-9
Fachgebiet:

30,00  inkl. MwSt.

Enthält 7% red. MwSt.
Versandkostenfreie Lieferung innerhalb Deutschlands, für das Ausland gelten gewichtsabhängige Versandkosten.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Der New Historicism ist in der internationalen Literaturwissenschaft der 90er Jahre zu einem vieldiskutierten und -zitierten Begriff geworden. Seine innovativen Text-Lektüren haben Debatten und Nachahmungen provoziert, sein eklektisches Methodenspektrum erlaubt eine neue Sicht auf alte Texte und öffnet die Literaturwissenschaft hin zu einer interdisziplinär arbeitenden Kulturwissenschaft. Seine mangelnden theoretischen Präzisierungen haben jedoch auch Kritiker auf den Plan gerufen, die unter anderem die Eigenständigkeit und Innovationsleistung angezweifelt haben. Umstritten sind auch der Literarizitätsbegriff der New Historicists sowie die Leistungen der Methode als eine (gesellschafts- und macht-)kritische Theorie. All diese Aspekte, das kreative Potential wie auch die strittigen Fragen, haben die Autoren und Autorinnen dieses Bandes zu “Verhandlungen” herausgefordert, die die Ansätze des New Historicism entweder umsetzen und weiterdenken oder seine Ergebnisse und Methoden hinterfragen. Der Titel knüpft an Stephen Greenblatts berühmt gewordenen Buchtitel Shakespearean Negotiations an, der metaphorisch den methodisch zentralen Bezug von Text und Kontext anklingen läßt. Vier Verhandlungsfelder stehen im Zentrum des vorliegenden Bandes: eine wissenschaftsgeschichtliche und -politische Positionierung, eine Verknüpfung des New Historicism mit ihm vorausgehenden kulturwissenschaftlichen Ansätzen, eine Verfeinerung und kritische Weiterentwicklung bestimmter Ideen und Theoreme und schließlich eine kreative Umsetzung in innovativen Textlektüren. Ziel des Bandes ist es nicht, Einigkeit über den New Historicism zu erlangen, sondern ein facettenreiches Bild der Verhandlungsmöglichkeiten zu bieten. Die angestrebte Vielfalt spiegelt sich auch in der bewußt heterogen zusammengesetzten Gruppe der Beiträger, die aus vier Ländern und fünf literaturwissenschaftlichen Fächern (Anglistik, Amerikanistik, Germanistik, Komparatistik, Nordistik) stammen. So prägen nicht zuletzt die unterschiedlichen Fachtraditionen den jeweils anderen Umgang mit dem New Historicism, den die Herausgeber selbst als eine hoch einzuschätzende Herausforderung an die heutige Literaturwissenschaft begreifen. Inhalt: Annegret Heitmann: Einführung – I. Relationen – New Historicism im kulturwissenschaftlichen Kontext – Gerhard Neumann: Roland Barthes – der New Historicism avant la lettre – Dag Heede: Michel Foucault und Karen Blixen: Verhandlungen zwischen Literatur und Geschichte – Thomas Fechner-Smarsly: Clifford Geertz’ “Dichte Beschreibung” – ein Modell für die Literaturwissenschaft als Kulturwissenschaft? – Thomas Olsson: Altes und Neues im New Historicism – II. Konzeptionen – New Historicism als Ausgangspunkt – Frederik Tygstrup: Die Taktik des Stils. Eine diskurstheorische Annäherung an modernistische Literatur – Barbara Sabel: Szene, No-art, Repräsentation. Die Wiederentdeckung der Ekphrasis im New Historicism – Wolfgang Behschrütt: “Social Energy” – Über Nutzen und Grenzen eines Konzeptes bei Stephen Greenblatt – Birgit Erdle: Benjamins Erzählen – III. Illustrationen – New Historicism als Lektürepraxis – Sabine Schülting: “Polsoning the Blood of the Nation”: Viktorianische Verhandlungen urbaner Prostitution – Elfi Bettinger: Die Tochter als Leerstelle. Hintergründiges zu Aphra Behns Love-Letters Between a Nobleman and his Sister – Jürg Glauser: Die Dynamik der Polygamie. Zur Zirkulation sozialer und fiktionaler Energie in der frühneuzeitlichen Erzählung: Der Joris Pines im skandinavischen 17. und 18. Jahrhundert – IV. Positionen – New Historicism im wissenschaftspolitischen Kontext – Hartwig Isernhagen: Amerikanische Kontexte des New Historicism. Eine Skizze – Stefanie Würth: Der New Historicism in der Altnordistik – Margaretha Fahlgren: New Historicism und Genus – eine Herausforderung Die Herausgeber Jürg Glauser ist Professor für Nordische Philologie an den Universitäten Zürich und Basel. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der nordischen Literaturen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, insbesondere auch der populären Kommunikationsformen. Annegret Heitmann ist Professorin für Nordische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der skandinavischen Literaturen des 19. und 20. Jahrhunderts, der Frauen- und Gender-Forschung.

Zusätzliche Information

Gewicht0,514 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten305
Erscheinungsdatum01.01.1999
ISBN978-3-8260-1436-9   //   9783826014369
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Glauser, Jürg

Heitmann, Annegret

Küster, Christiane

Neumann, Gerhard

Gerhard Neumann, Professuren an den Universitäten Bonn, Erlangen, Freiburg. Em. Ordinarius für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität München. Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.