Beschreibung
Der hier entwickelte Ansatzpunkt – Nietzsche als Denker des Absurden – bezieht seine Rechtfertigung weniger aus dem Aufweis einer ontologisch begründeten Lehre über die absurde Daseinssituation als vielmehr aus der Funktion, die eine durch- und ausgehaltene absurde Daseinslage für die Entwicklung des Menschlichen haben kann. Um aber den funktionalen Aspekt des Absurden philosophisch erschließen zu können, ist ein interpretativer Leitfaden nötig, der aus den fruchtlosen Wiederholungszyklen eines nur-logisch verengten und das Absurde von vornherein verneinten Wahrnehmungsmusters heraushilft. Im “Gedanken der ewigen Wiederkehr des Gleichen” entwickelt Nietzsche dementsprechend eine paradoxlogische Perspektive, die auf eine dem abendländischen Philosophieverständnis zuwiderlaufende Weise ins Absurde einzubinden versucht und dabei das Programm einer menschlichen Selbstwerdung entfaltet, das von der berechnenden ,Sorge’ hinausführt ins paradox gesagte und dionysisch gelebte ,Spiel’ der Bejahung. Der Autor Oliver Dier studierte Philosophie und Politikwissenschaft in Tübingen, wo er mit der vorliegenden Arbeit 1997 promovierte. Seit 1994 arbeitet er als Lehrbeauftragter im Fachbereich Philosophie an der PH Ludwigsburg.