Beschreibung
In Ernst Blochs Philosophie der Hoffnung werden theoretische Reflexionen und poetisch-literarische Verfahren gleichsam molekular miteinander verbunden. Blochs ästhetische Kategorienlehre ist mit der Theorie des “antizipierenden Bewußtseins” verklammert. Beide erhalten ihren besonderen Stellenwert in seiner Gesellschafts- und Naturphilosophie, die durch gegenhegemoniale politisch-kulturelle Intentionen des Philosophen gespeist wird. Die vorliegende Studie unternimmt eine diskursanalytische Untersuchung der Blochschen “Zeichen” und Sprachbilder, ausgehend von einer Rekonstruktion seiner Theorie des “Symbols”, der “Allegorie” und des utopischen “Vor-Scheins”, gefolgt von einer Auseinandersetzung mit der sprachlichen Praxis der Hoffnungsphilosophie, die mit kulturpolitischen Experimenten der Anrufung des “subjektiven Faktors” einhergeht. Der philosophische Diskurs der Blochschen Hoffnungsphilosophie leistet eine spezifische Integration des enzyklopädisch präsentierten und in subversiver Absicht montierten Wissens über Geschichte und Gesellschaft. Daraus ergab sich ein zentraler Ansatzpunkt für die hier vorgenommene literatur- und kulturwissenschaftliche Kritik und Würdigung der Schriften Blochs. Der Autor Wilfried Korngiebel studierte Germanistik und Philosophie in Bochum. 1996 Promotion über Ernst Bloch in Dortmund, Publikationen zu Bloch, Benjamin, Kollektivsymbolik, neorassistischen Feindbilder.