Sabine M Schneider

Die schwierige Sprache des Schönen

Moritz' und Schillers Semiotik der Sinnlichkeit

Erscheinungsdatum: 01.01.1998, 294 Seiten ISBN: 978-3-8260-1451-2
Fachgebiet: Band: 231
Autor*innen:Sabine M Schneider

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Beschreibung

Es macht die intellektuelle Dynamik jener Sattelzeit um 1800 aus, daß ein Komplex drängender Fragen in der Interferenz wissenschaftlicher, philosophischer und ästhetischer Texte verhandelt wird. So lassen sich auch die Spannungen, denen das vermeintlich so geschlossene Gestaltmodell der “Klassik” abgewonnen ist, auf die wissenschaftshistorischen Umbrüche des ausgehenden 18. Jahrhunderts beziehen. Das Schöne als diskursiver Effekt wird mit enormen Erwartungen befrachtet, es wird zum Modellfall des erscheinenden Sinns, der geglückten Gestalt und Prägnanz in einer Situation, in der semiotische Krisen an die Stelle der Sicherheit der Repräsentation getreten sind. Unter solchen Voraussetzungen ist es zugleich das immer schon Überforderte, nur augenblickhaft Erfahrbare. Die Arbeit geht solchen Konstellationen am Beispiel von Karl Philipp Moritz’ Kunsttheorie und Schillers ästhetischen Schriften nach. Dabei zeigen gerade die Störfaktoren in den Utopien vom Erscheinen des Bedeutenden im Schönen, wie sich Theoriebildung in krisenhaften Umbruchszeiten vollzieht, als produktive Irritation und nicht als triumphaler Gestus des Neubeginns. Das Phantasma einer authentischen Sprache, das gegen die Leere der Zeichen erscheinenden Sinn in einer in neuer Weise fremden Sinnlichkeit aufzufinden sucht, wird bei den avancierteren Autoren wie Moritz und Schiller über sich hinausgetrieben. Dies geschieht oftmals unter der Hand, vermischt oder sogar vorangetrieben durch metaphysische Restbestände, die als Katalysator für Neues wirken. Die Selbstreferentialitäten der ästhetischen Moderne entstehen nach dieser Lesart aus Zeichenverunsicherungen und Regressionswünschen am Ende des 18. Jahrhunderts. Die Autorin Sabine M. Schneider studierte Germanistik, Geschichte und klassische Philologie in Würzburg, wo sie mit der vorliegenden Arbeit 1997 promovierte. Seit 1993 lehrt sie zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin, seit der Promotion als Assistentin Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Würzburg. Mitarbeit an und Mitherausgabe von wissenschaftlichen Editionen sowie Aufsätze zur Ästhetik und Kunstliteratur der Weimarer Klassik und zur poetischen Ekphrasis in neulateinischer Dichtung um 1600.

Zusätzliche Information

Gewicht0,452 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten294
Erscheinungsdatum01.01.1998
ISBN978-3-8260-1451-2   //   9783826014512
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Schneider, Sabine M