Beschreibung
Das Buch unterscheidet sich von vergleichbaren Untersuchungen vor allem dadurch, daß es sich nicht mit abstrakten und theoretischen Gebilden wie dem sog. sozialen, moralischen oder juristischen “Raum” befaßt oder mit dem des Mittelalters oder dem einer literarischen Gattung, sondern von den einfachsten Kategorien der Wirklichkeitsaufnahme und den grundlegenden erzählerischen Darstellungsverfahren ausgeht. Philosophisch-psychologische Raumkonzeptionen von Karl von Durkheim, Eugen Minkowski, Ludwig Klages, O.F. Bollnow und Elisabeth Ströker werden ausgewertet. Die analysierten Texte reichen vom angelsächsischen Beowulf über die mittelhochdeutschen und mittelenglischen epischen Hauptwerke bis zu deutschen, englischen und amerikanischen Romanen und Kurzgeschichten des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Rolle von Vers und Strophe bei der Wirklichkeitswiedergabe in den hoch- und spätmittelalterlichen Epen, Miltons Stellung zwischen der Vollendung dichterischer Traditionen und revolutionären Neuerungen, der Anteil des Spatialen an der fiktionalen Welt Ann Radcliffes und Eichendorffs, die Wechselwirkung zwischen Naturauffassung und -darstellung bei Thoreau und deutschen und amerikanischen Zeitgenossen, Ausführung und Funktion des “Weges” in Erzählungen von Stifter, K.A. Porter, Hemingway und Eudora Welty, Umweltwiedergabe und moderne Erzähltechnik (Joseph Conrad, Virginia Woolf und William Faulkner) und die Mšglichkeiten geschichtlicher und nationaler Zuordnung von dieser Art Mimesis sind die Themen. Der Autor Dietrich Jäger war von 1971-93 Professor für Englische Philologie unter Berücksichtigung der Mediävistik in Kiel, Direktor des Englischen Seminars. Dissertation über hochmittelalterliche Epik, Habilitation über das germanische Heldenlied und das altenglische heroische Epos; Aufsätze über das Drama des Mittelalters, der Neuzeit, englische und amerikanische Lyrik und Prosa des 17. bis 20. Jahrhunderts, Gattungsfragen, Komparatistik