Beschreibung
Die Romantik ist in vielerlei Hinsicht eines der rätselhaften Kapitel der Literaturgeschichte (nicht zuletzt der deutschen). Sie hat die Sprache der Bilder, Märchen und Mythen wiederbelebt und den Kunstbegriff für das Bizarre, das Wunderliche, das Unheimliche, die ,Nachtseite’ des Alltags geöffnet – eine Erfahrung, die noch im Surrealismus und in der ,Literatur des Absurden’ nachgewirkt hat. Und sie hat, nicht minder folgenreich, die “innere Landschaft der Seele und ihrer Geschichte” (F. Schlegel) betreten – diese Spur führt Ende des 19./Anfang des 20. Jahrunderts zu Freud. Achim Würker, psychoanalytisch geschulter Literaturwissenschaftler, hat sein Buch diesem Thema gewidmet, er erkundet die Wirksamkeit der romantischen Einbildungsarbeit in den Geschichten E.T.A. Hoffmanns und deutet die Chiffren der Angst und der Sehnsucht, in denen sich die Phantasien dieses Zeitalters verkörpert haben: in einer bewußten Literarisierung des Unbewußten. Der Autor Achim Würker studierte Germanistik und Politikwissenschaft und lebt in Frankfurt/Main.