Beschreibung
Die erste umfassende Untersuchung zu diesem Thema zeigt Hegels überkonfessionelles Interesse an den Formen christlicher Gemeinschaft. Als Protestant beklagt er, daß der Protestantismus “den Kultus vernichtet” habe und damit auch die Erkenntnis des Geistes, denn beides sei auf das engste miteinander verbunden. Aber alle Versuche, Hegel für den römischen Katholizismus zu vereinnahmen, sind zum Scheitern verurteilt: die Kritik an Machtinstitution und Kultusveräußerlichung durch den Katholizismus ist zu offensichtlich. Die vorliegende Untersuchung, die 1997 von der Universität München als Dissertation angenommen wurde, zeichnet die Gratwanderung nach, auf der Hegels Kultusbegriff in höherer Synthese wirkliche Freiheit und Gemeinschaft Gottes mit den Menschen vereinigt. Dieses Religionskonzept soll in einer geplanten weiteren Untersuchung mit dem vielschichtigen Phänomen des Kultus im 20. Jahrhundert konfrontiert werden bis hin zur sozialen Plastik Joseph Beuys’ und den Anschauungen Rudolf Steiners. Der Autor Günther Dellbrügger studierte Philosophie, Slavistik, Geschichte und Theologie; seit 1978 tätig als Pfarrer in der Christengemeinschaft in verschiedenen Gemeinden Deutschlands; seit 1991 tätig in der Leitung der Freien Hochschule der Christengemeinschaft in Stuttgart; Kurs- und Vortragstätigkeit u.a. auch in Osteuropa.