Beschreibung
Die Studien geben eine detaillierte Darstellung der ethischen Freitoddebatte von der Antike bis zum 18. Jahrhundert, wo die Psychologie (Erfahrungsseelenkunde) Diskursträgerin wird. Die historische Rekonstruktion umfaßt die Philosophie, die Theologie und die Jurisprudenz, deren Positionen in die Literatur eingehen. Dabei wird die Freisetzung der aufgrund des christlichen Freitodverdikts skandalösen Thematik gezeigt. Aus der Perspektive der Selbsttötungsdebatte bekommt die Trauerspielgeschichte zwischen 1650 und 1772 ein neues Gesicht, wobei außer zu Lessings Philotas und Emilia Galotti auch zu bisher vernachlässigten Werken (z.B. Gottsched in Panthea; BraweBrutus) essentielle Forschungsergebnisse vorgelegt werden. Außerdem klären die Studien hinsichtlich Goethes Die Leiden des jungen Werthers die Entstehung des Eklats. Der Autor Heiko Buhr, geb. 1964. Von 1984-1987 Lehre zum Bankkaufmann. Ab 1988 Studium der Literaturwissenschaft, der Deutschen Sprachwissenschaft und der Philosophie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 1994 dort Magisterabschluß, 1997 Promotion an der Universität Stuttgart.