Beschreibung
Die Verherrlichung der Gewalt seit Nietzsche und Heidegger, aber auch die Verzweiflung Adornos und die neueren rechtstheoretischen Utopien von Habermas sind nicht geeignet, an der Verbindlichkeit einer Gewissenskultur festhalten zu lassen, die die erste (und vielleicht sogar einzige) kulturelle Auszeichnung des Abendlandes war. Zu ihr sucht Ebeling zurückzukehren, dies aber mit dem Blick auf die zukünftigen Gefährdungen. Gewalt und Gewissen ist eine Konkretion der Frage nach dem Sein und dem Einen als der Antwort. Gewalt repräsentiert in der Lebenspraxis den Inbegriff des Seins, Gewissen den Inbegriff des Einen. Der Text läßt sich daher lesen als ein Grundriß der Heidegger-Kritik. Aber er intendiert mehr: die Einbettung des Seins in die Gewißheit des Einen. Das verborgene Eine von Sein und Sollen führt auf ein Weltgericht geteilter Verantwortung. Diese entspringt der Selbst-Identifikation ebenso Vernünftiger wie Sterblicher, damit dem Einen selbst. Die Preisgabe der Idee eines Weltgerichts bedeutet die Preisgabe der Humanität. INHALT 1.Teil: Das Ende der Welt A. Die Nichtigkeit des Daseins § 1. Der Tod des Gewissens § 2. Gewissensruf und Seinshörigkeit § 3. Das Nichts und das Eine B. Die Leere des Seins § 4. Im Rausch der Gewalt § 5. Das verbotene Eine § 6. Sein ohne Sollen? 2.Teil: Der Anfang des Einen A. Die Bedeutung des Subjektseins § 7. Das Subjekt der Moral § 8. Das Subjekt des Rechts § 9. Subjektsein und Einssein B. Die Fülle des Einen § 10. Alles, was der Fall ist § 11. Alles, was der Fall sein soll § 12. Das Weltgericht Der Autor Hans Ebeling lehrte Philosophie an den Universitäten Freiburg i. Br. und Heidelberg, Berlin (FU) und Frankfurt a. M. Bei K&N sind von ihm bereits erschienen: Heidegger. Geschichte einer Täuschung, 1990, 2. Aufl. 1991; Neue Subjektivität. Die Selbstbehauptung der Vernunft, 1990; Gut und Böse. Überquerung des Nihilismus jenseits von Nietzsche, 1995; Das andere Gesetz. Letzte Philosophie und die Lehre vom Einen, 1996; Vom Ursprung der Philosophie. Der Tod, das Nichts und das Eine, 1997; Vom Einen des Friedens. Über Krieg und Gerechtigkeit, 1997; Wozu Philosophie? Über das Eine jenseits des Seins, 1998.