Joachim Schummer, Günther Bien, Gregor Paul, Joachim Schummer (Hrsg.)

Glück und Ethik

Erscheinungsdatum: 01.01.1998, 194 Seiten ISBN: 978-3-8260-1503-8
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Beschreibung

Alle Menschen streben nach Glück. Es dürfte schwierig sein, einen Philosophen zu benennen, der diesen Satz jemals ernsthaft bestritten hat. Auf der Basis dieses fast einzigartigen und mehr als zweitausend Jahre haltenden philosophischen Konsenses, so möchte man meinen, könnte eine Philosophie des Glücks gedeihen, die sich in der Ausgestaltung der Begriffe des Glücks und des Strebens differenzierte; eine Philosophie, die Antworten gäbe auf die Fragen, ob bzw. auf welche Weise wir das jeweils erstrebte Glück erreichen können, und die sich kritisch analysierend zu den wohlfeilen Glücksangeboten verhielte, welche uns Werbeagenturen, (Ersatz-)Religionen und selbsternannte Seelenheiler aufdrängen; eine Philosophie, die uns beratend zur Seite stehen könnte, wenn wir unsere Bedürfnisse, Lebenshaltungen, -erwartungen und -kontexte aufeinander abstimmen wollen. Doch eine solche Philosophie gibt es heute nicht, oder besser: sie befindet sich erst wieder im Stadium der Rehabilitierung. Glück und Ethik ist eine Bestandsaufnahme der deutschsprachigen Philosophie der vergangenen 5-10 Jahre, in der aus verschiedenen Richtungen die Glücksthematik als Teilbereich der philosophischen Ethik wieder eingeholt worden ist. Der Band liefert zunächst eine kritische Überprüfung philosophiehistorischer Glückskonzeptionen hinsichtlich ihrer heutigen Tragfähigkeit, Ergänzungs- oder Revisionsbedürftigkeit. Neben der abendländischen Tradition (von der Klassik über den Hellenismus bis zu modernen Glücksutopien) wird kontrastierend auch das Glücksverständnis im Buddhismus einer kritischen Analyse unterzogen. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der systematischen Einbindung und Ausarbeitung der Glücksphilosophie innerhalb der philosophischen Ethik; und dies in dreierlei Hinsicht: Glücksphilosophie ist erstens Lebenskunstlehre oder Strebensethik. Sie entwickelt für die eigene Lebensführung und -gestaltung Orientierungsrahmen, die entweder allgemein gehalten oder nach menschlichen Lebens- und Problemlagen differenzierbar sind. Solche Orientierungsrahmen können darüber hinaus auch die theoretische Grundlage für eine Lebensberatung sein, wie sie seit einigen Jahren in Philosophischen Praxen versucht wird. Neben dieser existentiellen Bedeutung kommt der Glücksphilosophie zweitens auch eine zentrale moraltheoretische Aufgabe zu. Denn ein Verständnis allgemeiner Bedingungen eines guten Lebens gibt uns nicht nur Aufschluß über unser eigenes Leben. Es expliziert auch, was überhaupt in moralischer Hinsicht an anderen Lebewesen zu berücksichtigen und zu respektieren sein könnte. Drittens schließlich versucht die Glücksphilosophie zu bestimmen, ob bzw. in welchem Sinne das Streben nach Glück mit moralischen Tugenden übereinstimmt oder nicht. Glücksphilosophie in dieser Hinsicht ist Moralpsychologie oder Moralbegründung bzw. deren Kritik. Inhalt Einführung – Joachim Schummer: Glück und Ethik. Neue Ansätze zur Rehabilitierung der Glücksphilosophie – Günther Bien: Über das Glück – Grenzen der Glücksphilosophie – Gregor Paul: Buddhistische Glücksvorstellungen. Eine historisch-systematische Skizze – Annemarie Pieper: Utopische Glücksentwürfe – Glücksphilosophie als Lebenskunstlehre oder Strebensethik – Wilhelm Schmid: Lebenskunst als Ästhetik der Existenz – Hans Krämer: Integrative Ethik – Glücksphilosophie als prämoralische Theorie des Guten – Martin Seel: Wege einer Philosophie des Glücks – Dieter Birnbacher: Der Streit um die Lebensqualität – Glück und Moral – Maximilian Forschner: Über das Vernügen naturgemäßen Tuns. John Stuart Mills Konzept eines Lebens in Lust und Würde – Malte Hossenfelder: Die Rolle des Glücksbegriffs in der Moralphilosophie. Das Vorbild der Antike Der Herausgeber Joachim Schummer, geb. 1963, studierte Philosophie, Soziologie, Kunstgeschichte und Chemie an den Universitäten Bonn und Karlsruhe und ist seit seiner Promotion (1994) wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Philosophie der Universität Karlsruhe. Bei K&N sind von ihm bereits erschienen: Realismus und Chemie. 1996 – Philosophie der Chemie – Bestandsaufnahme und Ausblick (Mithrsg.) 1996.

Zusätzliche Information

Gewicht0,4 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten194
Erscheinungsdatum01.01.1998
ISBN978-3-8260-1503-8   //   9783826015038
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Bien, Günther

Paul, Gregor

Schummer, Joachim