Bernd Witte, Volkmar Hansen, Hartmut Kokott, Gerhard Rupp, Gerhard Rupp (Hrsg.)

Klassiker der deutschen Literatur

Epochen-Signaturen von der Aufklärung bis zur Gegenwart

Erscheinungsdatum: 01.01.1999, 326 Seiten ISBN: 978-3-8260-1517-5
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Beschreibung

Klassiker sind seit einigen Jahren wieder gefragt. Bekanntlich war das vor zwanzig Jahren ganz anders. Hans-Joachim Grünwaldt fragte provozierend: “Sind die Klassiker etwa nicht antiquiert?” Klassische Literatur und Kultur standen im Mittelpunkt der Ideologiekritik, der Kritik der Studenten an der Germanistik und auch der nachfolgenden Bildungsreform, die den klassischen Kanon zugunsten eines erweiterten, lernorientierten Fächerangebots aufgab. Heutzutage, etwa seit Beginn der Neunziger Jahre, hat sich die Einstellung gegenüber diesem klassischen Bildungskanon und damit gegenüber der Klassik gewandelt. Vor dem Hintergrund der skizzierten Problemlage und der umrissenen Situation in der Ausbildungssituation sowie in der kulturellen Öffentlichkeit ist der Band “Klassiker der deutschen Literatur” entstanden. Er geht auf eine Ringvorlesung zurück, die die Germanisten der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im Sommer 1995 gehalten haben. Die Ringvorlesung stieß auf eine große Resonanz bei den Studierenden, aber auch bei Schülern, Lehrern und zahlreichen Gasthörern. Der Band vermittelt literarisches Überblicks- und Orientierungswissen in prägnanter und motivierender Form. Die einzelnen Beiträge stellen die dominanten kennzeichnenden politisch-sozialen Entwicklungen, die geistigen Strömungen und ihre Vertreter sowie besonders die kennzeichnenden literarischen Schreibweisen dar. Jeder Beitrag geht von ausgewählten Werken und bestimmten Passagen aus. So zeigt Bernd Witte in seinem Beitrag Die Paradoxien der Aufklärung. Lessings “Trauerspiel” Emilia Galotti die Kontur seiner Neu-Interpretation des Stückes durch die aspektreiche, in verschiedenen aufeinanderfolgenden Kommentaren bes. zu Emilias Selbstbezeichnungen, die in ihrer entsakralisierten Akzeptanz des eigenen Todes die neue aufklärerische Handlungs-Autonomie des Menschen belegen. Hans-Georg Pott greift in seinem Beitrag Effi Briest, Heinrich Heine und der Teufel diejenigen Passagen heraus, an denen z.B. die intertextuelle Verwobenheit von Effi Briest mit der Literatur des Vormärz aufscheint. Damit wird die Epoche des Realismus über den kontrastierenden literarischen Korrespondenzen mit anderen Epochen konstituiert. Für Sybille Schönborn ist das ,Märchen der Königin ohne Kopf’ in Wedekinds Frühlings Erwachen eine Schlüsselstelle, die sie mit den bei Wedekind vorweggenommenen tiefenpsychologischen Darstellungs- und Deutungsmustern auslotet und ihrer Bestimmung des Menschenbild der Gegenströmungen zum Naturalismus zugrundelegt. Johannes Roskothen sieht in seinem Beitrag Überrollt: Döblin: “Berlin Alexanderplatz”. Ein Verkehrsroman im Motiv des Verkehrs ein zentrales Bestimmungsmoment der Neuen Sachlichkeit. Das Motiv schließt auf der Textebene zahlreiche Passagen und Textstrukturen auf, die von der Beschreibung des Alexanderplatzes bis zu metaphorischen Bedeutungen von ‘Verkehr’ reichen. Gertrude Cepl-Kaufmann erkennt zentrale Stellen in Günter Grass’ Roman Hundejahre an den signifikanten Stationen und Entwicklungsstadien der Vergangenheitsbewältigung, die zugleich paradigmatisch für die Vergangenheitsbewältigung in der Nachkriegsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland sind. Der Herausgeber Gerhard Rupp, geb. 1947, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und ihre Didaktik an der Universität Düsseldorf. Veröffentlichungen: “Kulturelles Handeln mit Texten – Fallstudien aus dem Schulalltag” (1987); (Hg.) “Wozu Kultur?” (1997) und “Ästhetik im Prozeß” (1998)

Zusätzliche Information

Gewicht0,64 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten326
Erscheinungsdatum01.01.1999
ISBN978-3-8260-1517-5   //   9783826015175
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Hansen, Volkmar

Kokott, Hartmut

Rupp, Gerhard

Witte, Bernd

Bernd Witte ist Lehrstuhlinhaber für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.